Erstmals rangiert ein erneuerbares Heizsystem auf dem ersten Platz des deutschen Heizungsmarktes. Laut Statistik des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) und des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. lag der Absatz von Wärmepumpen zwischen Januar und Juni bei rund 139.000 Geräten – und damit knapp vor Gas- (132.500 Geräte) und deutlich vor Ölheizungen (10.500 Geräte).
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Dazu kommt: Während sich der Absatz von Wärmepumpen um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigerte und auch der Absatz nach Biomasseheizungen um 42 Prozent zulegte, sanken die Absatzzahlen der fossil betriebenen Geräte um 22 Prozent bei Gas und mehr als 80 Prozent bei Ölkesseln. Gleichzeitig bedeutet das auch einen Rückgang der Absatzzahlen für Heizungen insgesamt, da die gesteigerte Nachfrage nach Wärmpumpen und Biomasseheizungen die Rückgange nicht ausgleichen konnte: Der Absatz sank um 22 Prozent auf 296.500 Geräte. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, drohe der Branche das schlechteste Jahresergebnis der vergangenen 15 Jahre, warnte der BDH.

BDH
Der BDW begrüßte hingegen die Steigerungsrate bei Wärmepumpen: „Hauseigentümer bevorzugen inzwischen eindeutig die Wärmepumpe“, sagt BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. „Eine Mehrheit hat längst verstanden, dass das Heizen mit fossilen Energien keine Zukunft hat. Es ist klimaschädlich und angesichts der Weltlage mit hohen Risiken hinsichtlich des Preises und der Versorgungssicherheit verbunden“, so Sabel. Vor allem seit April habe der Absatz der Wärmepumpen nochmals deutlich angezogen.

BWP
Noch allerdings liegen die Zahlen deutlich unter den noch von der Ampelregierung erhofften 500.000 Wärmepumpen pro Jahr. Die Verbände fordern daher eine schnelle Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung und eine zuverlässige Förderung. Die aktuell gültige Rechtslage sowie die im Koalitionsvertrag angekündigte Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes verursachten Unsicherheit bei den Kunden und abwartendes Kaufverhalten, kritisiert der BDH. Hinzu kämen immer wieder politisch motivierte Aussagen über die Förderkonditionen: „Die aktuelle Entwicklung gefährdet nicht nur die klimapolitischen Zielsetzungen im Gebäudesektor, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit einer Schlüsselbranche mit rund 84.000 Beschäftigten“, warnt der BDH.