Im Neubau scheint die Wärmewende bereits vollzogen. Trotz insgesamt sinkender Verkaufszahlen wächst der Wärmepumpen-Anteil im Neubau deutlich: 60 Prozent bei allen Wohngebäude-Neubauten, 69 Prozent bei den 2024 fertiggestellten Wohnungen. Bei genehmigten Bauprojekten für die kommenden Jahre hat die Wärmepumpe bereits einen Anteil von 81 Prozent, ermittelte das aktuelle September-Update des Dena-Gebäudereports 2025. Gasheizungen verlieren demnach im Neubau rapide an Bedeutung: Bei genehmigten Projekten liegt ihr Anteil bei nur noch 4 Prozent.
Wärmewende lässt sich nicht ersatzlos aushebeln
Absatz von Wärmedämmsystemen sinkt
Zu sehen sind diese Zahlen allerdings vor dem Hintergrund sinkender Baugenehmigungen für Wohngebäude. 2024 ist ihre Zahl laut Dena im dritten Jahr in Folge gesunken: von rund 129.000 im Jahr 2021 auf nur noch 55.000 im vergangenen Jahr.
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Auch die energetische Sanierung kommt nicht voran. Seit 2022 sinkt der Absatz von Wärmedämmverbundsystemen, der Fenstermarkt schrumpfte von 4,2 Millionen Einheiten im Jahr 2021 auf 2,4 Millionen im Jahr 2024. Auch der Wärmepumpen-Anteil, der ging um 2,4 Prozent zurück. Im zahlenmäßig weit größeren Gebäudebestand werden dennoch insgesamt am meisten Wärmepumpen verbaut – 2024 entfielen 71 Prozent der eingebauten Geräte auf diesen Bereich.
Dena-Chefin fordert verlässliche Förderkulisse
Die energetische Sanierung im Gebäudebestand gilt als einer der zentralen Bausteine für einen klimaneutralen Gebäudesektor. Angesichts sinkender Baugenehmigungen für Neubauten komme diesem noch mehr Bedeutung zu, sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung: „Die klimafreundliche Sanierung kann der Bauwirtschaft neuen Schub geben und regionale Wertschöpfung stärken.“ Sie fordert zudem ausreichende Unterstützung aus der Politik: „Nur eine verlässliche Förderkulisse für Sanierungen kann die Transformation zu Klimaneutralität im Gebäudesektor vorantreiben und Beschäftigung sowie Investitionen sichern.”
Vier Hebel: So kann der Gebäudesektor bis 2045 klimaneutral werden
Wie schädlich sich Unsicherheit auswirkt, lässt sich an den Verkaufszahlen im Heizungsmarkt ablesen: Infolge der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz brach der Heizungsmarkt 2024 ein. Der Absatz von Gasheizungen ging um 41 Prozent zurück. Auch bei Wärmepumpen gab es einen Rückgang: Während die Verkäufe im Bestand um 53 Prozent einbrachen, sank der Absatz im Neubau aber nur leicht um 14 Prozent.