Auch bei der jüngsten Ausschreibung haben sich Projektierer wieder mit mehr Anlagenleistung um die Marktprämien für Strom aus solaren Freiflächenanlagen beworben, als das Auktionsvolumen hergab. So gingen bei der Bundesnetzagentur insgesamt 313 Gebote mit einer Gesamtleistung von 2.820 Megawatt ein. Das Ausschreibungsvolumen betrug aber nur 2.226 Megawatt.
Rund 80 Prozent der Gebote bekommen eine Marktprämie
Damit war klar, dass ein Teil der Bieter leer ausgeht. Tatsächlich konnte ein Fünftel der Gebote keinen Zuschlag bekommen. Denn die Bundesnetzagentur hat nur 258 Marktprämien für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2.271 Megawatt mit einer Marktprämie versehen. Doch die Projektierer waren immerhin erfolgreicher als bei der vorhergehenden Ausschreibung, als ein Drittel der Projekte keinen Zuschlag bekam. Dies liegt unter anderem daran, dass die jüngste Ausschreibung mit 26,2 Prozent nicht ganz so stark überzeichnet war wie die Auktion vom März dieses Jahres, als die Gebote die Ausschreibungsmenge um 46,2 Prozent überstiegen.
Höhere Gebote bekommen einen Zuschlag
Dies macht sich auch in der Höhe der Zuschläge bemerkbar. Denn während der niedrigste Zuschlagswert mit vier Cent pro Kilowattstunde auf dem gleichen Niveau wie bei der vorhergehenden Ausschreibung lag, musste die Bundesnetzagentur dieses Mal auch ein Gebot mit 6,26 Cent pro Kilowattstunde bezuschlagen. Bei der vorhergehenden Ausschreibung lag dieser höchste Zuschlagswert noch bei nur 4,88 Cent pro Kilowattstunde.
Durchschnittswert bleibt stabil
Allerdings waren die Gebote im unteren Preissegment in der Überzahl. Deshalb hat sich der mengengewichtete Mittelwert aller Marktprämien bei 4,84 Cent pro Kilowattstunde eingepegelt. Er lag damit nur unwesentlich höher als der Durchschnittswert bei der vorhergehenden Ausschreibung, als dieser Mittelwert bei 4,66 Cent pro Kilowattstunde lag.
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Damit war der Durchschnitt in beiden Ausschreibungen weit vom maximal zulässigen Gebotswerte von 6,80 Cent pro Kilowattstunde entfernt. „Der Wettbewerb sorgt weiterhin für stabile Zuschlagswerte weit unterhalb des Höchstwerts“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Seit über einem Jahr sind die Zuschlagswerte auf ähnlichem Niveau. Anhaltender Wettbewerb schafft auch verlässliche Rahmenbedingungen für die Bieter im Ausschreibungsverfahren“, betont er.
Bayern bekommt die meisten Marktprämien
Wie schon so oft gingen die meisten Zuschläge nach Bayern. Dort werden in Zukunft 106 Solarparks mit einer Gesamtleistung von 689 Megawatt mit einer Marktprämie versorgt. Das ist fast ein Drittel der gesamten Marktprämien, die bei dieser Auktion vergeben wurden. Rheinland-Pfalz liegt auf dem zweiten Platz im Ranking der bei dieser Auktion erfolgreichen Bundesländer. Mit 23 Marktprämien für eine Leistung von 251 Megawatt liegt das Bundesland aber weit hinter Bayern.
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Anlagen in Bayern sind tendenziell kleiner
Wobei aus diesen Daten hervorgeht, dass die Anlagen in Bayern tendenziell kleiner sind als die in den anderen Bundesländern. So liegt die Durchschnittsgröße eines Solarparks in Bayern bei 6,5 Megawatt. In Rheinland-Pfalz hingegen ist die Durchschnittsanlage mit elf Megawatt fast doppelt so groß. Noch größere Anlagen entstehen in Niedersachsen. Dort verteilen sich die 18 Marktprämien auf eine Gesamtleistung von 250 Megawatt. Dies sind im Durchschnitt fast 14 Megawatt pro Anlage. (su)