Einerseits lassen sich mit PVT-Kollektoren bildlich gesprochen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und nutzen damit das Sonnenlicht effizienter als ein Photovoltaikmodul oder ein Sonnenkollektor alleine. Andererseits könnte man einwenden, dass es sich bei den Hybriden um nichts Halbes und nichts Ganzes handele, weil sie wärmeseitig nicht die zur Heizungsunterstützung oder gar zur Warmwasserbereitung notwenigen Temperaturen liefern können. Deshalb kommt es auf die Systemtechnik an, denn als Energielieferant für eine Wärmepumpe steigern sie mit hohen Eingangstemperaturen die Effizienz der thermodynamischen Maschine und liefern umweltfreundlichen Strom für ihren Kompressor. „PVT-Kollektoren stellen eine planerische und systemtechnische Herausforderung dar – und sie sind wenig bekannt“, erklärt GEB-Redakteur Joachim Berner im Podcast #19 „Mit der Abwärme von Solarzellen heizen“, warum sich die Technologie noch nicht durchgesetzt hat. Und es liegt daran, dass die Hybride für Normenschreiber und Programmverantwortliche schwer einzuordnen sind. So sind sie bislang weder in der Fachwelt noch bei Fördermittelgebern richtig angekommen. Zeit, das zu ändern, wie unser Redakteur im Podcast fordert.

Bild: Wilhelm Mierendorff

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien sind ein wichtiger Baustein für die Wärmewende im Gebäudesektor. Mindestens genauso wichtig ist aber die Verminderung der Verbräuche. 80 Prozent der Heizungen in Deutschland sind nicht optimal eingestellt, so eine vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Studie, die von 2018 bis 2021 insgesamt 100 Anlagen in Mehrfamilienhäusern im Betrieb untersucht hat. Häufige Fehler waren unter anderem eine fehlende Nachtabsenkung, Heizungen, die im Sommer durchlaufen, eine fehlerhafte Heizkennlinie, eine fehlende Ausnutzung des Brennwerteffekts der Gasheizungen und zu hohe Temperaturen bei der Warmwasserbereitung. „Insgesamt lassen sich durch eine bessere Einstellung dieser Parameter über das Immobilienportfolio hinweg gemittelt zwischen zehn und 15 Prozent Energie und CO₂ einsparen“, berichtet Carsten Otto, Produktmanager beim Energiedienstleister Techem im Podcast #18 „Digitalisierung im Heizungskeller“. Sein Unternehmen erfasst bestehende Anlagenstrukturen, erstellt einen digitalen Zwilling und setzt Funksensoren in den Heizungssystemen ein, um aktuelle Daten zu erfassen. Daraus leitet eine von Techem entwickelte KI-Lösung Vorschläge zur Betriebsoptimierung ab und kann Störungen schneller erkennen.

Bild: Techem

GEB Podcast
Mittlerweile umfasst der Podcast Gebäudewende 19 Episoden. GEB-Chefredakteurin Pia Grund-Ludwig diskutiert mit Gästen aus Politik, Forschung und Unternehmen über Themen wie Lowtech-Konzepte für Gebäude, die Aufgaben von Energieberatung jenseits von Förderung, die Chancen von Wasserstoff in Quartierskonzepten, kommunalen Klimaschutz, die Notwendigkeit der Effizienz zum Erreichen der Klimaziele, serielle Sanierung, clevere Neunutzung von Baustoffen und Innovationen bei Anlagentechnik und Gebäudehülle. Alle Episoden im Überblick unter www.geb-info.de/podcast und auf allen gängigen Podcast-Plattformen unter dem Stichwort „Gebäudewende“.