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Smarte Tools für Energieberater

Leitthemen auf der BAU-Messe waren in diesem Jahr unter anderem das ressourcenschonende und nachhaltige Planen und Bauen sowie Künstliche Intelligenz (KI). Dies spiegelte sich auch in einigen Softwareneuerungen wider – etwa in Funktionen für die softwaregestützte Bewertung des Kreislaufpotenzials von Baukonstruk­tionen, für die Gebäude-Ökobilanzierung, für die Dokumentation von Baustellenaktivitäten oder für die KI-gestützte Gebäudeerfassung. Neue Lösungen für die modellorientierte Planung und Ausschreibung, die Zusammenarbeit in der Cloud, die E-Rechnung oder den automatisierten Abgleich von Planungs- und Baustellendaten standen ebenfalls im Zentrum des Besucherinteresses.

Aktuelle Branchentrends waren ebenso erkennbar – etwa zum Zusammenschluss von Bausoftwareunternehmen unter dem Dach von Investoren, die zunehmende Zahl an KI-Start-ups oder das wachsende Softwareportfolio von Bauproduktherstellern, die eine immer breitere Palette an Konfigurations- und Berechnungs-, teilweise auch Planungs- oder Managementprogrammen anbieten.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen Energie- und Bauphysiksoftware

Das energiesparende Bauen und Sanieren wird zunehmend durch die Themen Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit überlagert, was sich auch in vielen neuen Softwarefunktionen wiederfindet.

Neu in der Bauphysiksoftware Dämmwerk 2025 ist beispielsweise die Ökobilanzierung nach QNG für die ganzheitliche Bewertung der Umweltwirkung von Gebäuden. Neu sind auch Energieausweise mit der BBSR-Druckapplikation für eine Ausweisvorschau zur abschließenden Kontrolle, eine Überprüfung der Grenzwerte nach KfW-Richtlinie für klima­freundliche Gebäude im Niedrigpreissegment WG/NWG sowie eine hygrothermische Simulation des Temperaturverlaufs und der Dampfdiffusion in Bauteilquerschnitten im Jahresverlauf in Stundenschritten mit realen Umgebungstemperaturen und Luftfeuchten.

Der IFC-Mengenermittler, der Kostenplaner und der Energieplaner standen im Fokus der BKI-Messepräsentationen. Neben allen durch die GEG-Novellierung und BEG-Neustrukturierung bedingten Änderungen und Anpassungen verfügt der BKI Energieplaner 2025 über eine neue iSFP-Anzeige, die den energetischen Stand der im Fahrplan abgefragten Komponenten visualisiert. Auch die Baustoffsuche und Technikdarstellung wurden verbessert. Mit dem von der Gütegemeinschaft 18599 validierten Zusatzmodul Ökobilanzierung nach QNG können mit dem BKI Energieplaner auch BEG-Nachweise für den klimafreundlichen Neubau (KFN) erstellt werden.

Die Gebäudesimulationssoftware IDA ICE 5 fokussiert sich auf präzise Raumklimavorhersagen für die Neubau- und Sanierungsoptimierung, auf die Transformation von Gebäuden als Energiekonsumenten hin zu Energieproduzenten sowie auf die Simulationsmodelloptimierung durch Cloud-Rechenressourcen. Damit können Nutzer eine Vielzahl von Parametern und Simulationstypen kombinieren, zum Beispiel Heizung, Tageslicht und Überhitzung. Verbessert wurde auch die 3D-Animation von Simulationsergebnissen.

Hottgenroth hat zahlreiche Hard- und Softwarelösungen für das nachhaltige Bauen und die energieoptimierte Planung oder Gebäudesanierung präsentiert. Mit Hottscan lassen sich Räume präzise erfassen und mit dem Gebäudeerfassungs-Tool HottCAD oder per IFC-, DWG- und DXF-Schnittstelle in anderen Planungsprogrammen weiterverarbeiten. Auch die KI-gestützte Grundrisserfassung Hott-KI beschleunigt Arbeitsprozesse bei der Bestandsaufnahme. Eco Pass erstellt Ökobilanzen, berechnet Gebäuderessourcen nach dem Urban-Mining-Index und unterstützt damit die nachhaltige Gebäudeplanung und ‑sanierung. Neu war auch der Energiebegleiter für die Bearbeitung und Verwaltung von Projekten.

Hottgenroth stellte eine Reihe neuer Programme vor – darunter auch der Energiebegleiter für die ­Bearbeitung und Verwaltung von Projekten.

Bild: Hottgenroth

Hottgenroth stellte eine Reihe neuer Programme vor – darunter auch der Energiebegleiter für die ­Bearbeitung und Verwaltung von Projekten.

BIM und Ökobilanzierung stehen im Mittelpunkt der neuen CAD-Systeme

Viele CAD-Neuerungen waren auf die Bereiche BIM-Planung, Bestandserfassung, Lebenszyklusanalyse und Ökobilanzierung zugeschnitten. So analysiert in der CAD/BIM-Software Allplan 2025 die Funktion One Click LCA (Life Cycle Assessment) BIM-Modelle hinsichtlich ihres CO₂-Fußabdrucks und der Nachhaltigkeit. Scalypso4Allplan ermöglicht einen direkten Import von Scandaten und das neue KI-gestützte Plugin Bimeto wandelt Punktwolken in Gebäudemodelle um. Ein KI-Chatbot erklärt zudem Funktionen und ein integrierter AI Visualizer unterstützt Ideenfindungsprozesse.

Mit dem LCA-Add-on verfügt die CAD/BIM-Software Archicad 28 jetzt über ein neues Werkzeug zur Lebenszyklusanalyse von Gebäuden, das CO₂-Emissionen von Bauteilen und Gebäudemodellen auf der Grundlage der Online-Plattform Ökobaudat ermitteln, auswerten und ressourcenschonende Entwurfsvarianten vergleichen kann. Weiterentwickelt wurde auch der cloudbasierte AI Visualizer für die KI-gestützte Generierung von 3D-Gebäudeentwürfen.

Mit der Embodied-Carbon-Analyse von Autodesk Forma, einer cloudbasierten Lösung für das teamübergreifende Planungs-, Bau- und das Betriebsmanagement von Gebäuden, können Anwender den CO₂-Fußabdruck von Baumaterialien ermitteln. Anhand dieser Analyse lassen sich Auswirkungen der Materialwahl und der Gebäudeform auf den Kohlenstoffausstoß von Projekten besser einschätzen. Der Entwurf kann anschließend mit Autodesk Revit im Detail geplant werden.

Neben Chaos Envision für Visualisierungen und Bildmontagen präsentierte Chaos Software mit dem Add-on Enscape Impact auch eine Echtzeit-Analyse und Visualisierung der Energieeffizienz von Gebäudeentwürfen.

Vectorworks 2025 verfügt über neue Werkzeuge für die Durchbruchsplanung in Böden, Decken und Wänden, inklusive Datenauswertung aller relevanten Informationen. Neu sind auch die BIM-Klassifikationen, mit denen Bauteile Klassifikationssystemen zugeordnet, Projektinformationen effizienter organisiert, Kostenkalkulationen beschleunigt und Fehlerquoten minimiert werden können.

Mit der Embodied Carbon-Analyse von Autodesk Forma können Anwender den CO₂-Fußabdruck von Baumaterialien ermitteln.

Bild: Autodesk

Mit der Embodied Carbon-Analyse von Autodesk Forma können Anwender den CO₂-Fußabdruck von Baumaterialien ermitteln.

Verpflichtung zur E-Rechnung spielt wichtige Rolle bei den AVA-Programmen

Der Fokus bei AVA-Programmen (Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung) lag auf der BIM-AVA-Verknüpfung, der Optimierung des IFC-Imports oder der E-Rechnung. So ermöglicht beispielsweise die AVA-Software CaliforniaX 25 mit der EU-weiten E-Rechnungspflicht ab 2025 die Verarbeitung von E-Rechnungen nach DIN EN 16931. Diese werden automatisch Bauprojekten zugeordnet, rechnungsbegründende Anlagen wie GAEB X31- oder Excel-Daten können in der California-X-Rechnungsprüfung weiterbearbeitet werden. Über die kostenlose Webanwendung Invoice-Viewer werden E-Rechnungen der Dateiformate X-Rechnung und Zugferd visualisiert.

Nova Building IT hat die Cloud-Lösung Nova AVA durch eine neue BIM-Funktion erweitert, mit der Zuschlagskalkulationen durchgeführt, Kalkulationen zurück ins BIM-Modell übertragen und Kostenkomponenten visualisiert werden können. Im BIM-Viewer können Gebäudemodelle überprüft und Teilleistungen an jedem Bauteil per Filter sichtbar gemacht werden. Mit der Kostenberechnung und der Endkontrolle der Kalkulation lassen sich auch der Materialeinsatz und die Arbeitsleistung schnell visualisieren und überprüfen.

Zu den Neuerungen von Orca AVA 26 gehört unter anderem der Orca Manager. Das ist eine Art Steuerzentrale zur Verwaltung von Dateien und Projekten sowie ein Schnellstart in neue Projekte. Der ebenfalls neue, kostenfreie LV Viewer kann Leistungsverzeichnisse in den GAEB XML-Formaten X81, X82 und X83 samt Positionen, Mengen, Einheiten, Preisen, Kurz- und Langtexten mobil anzeigen – zum Beispiel bei Baustellen-, Bieter- oder Mängelbesprechungen oder bei der Nachtragsplanung.

Die neue Nachhaltigkeitsbewertung mit RIB iTwo soll die CO₂-Bilanz von Bauvorhaben transparenter und das nachhaltige, klimafreundliche Planen und Bauen vereinfachen. Dazu ermöglicht ein neuer Katalog die Erfassung relevanter Kennzahlen, wie Feinstaubbelastung, Lärmemissionen und Treibhausgase. Diese Informationen lassen sich in Bieterangeboten, Leistungsverzeichnissen, Kalkulationen und Kostenermittlungen erfassen und zuweisen.

Managementsoftware aus der Cloud

Für neue Impulse in der Büro- und Managementsoftware für Planungsbüros (BMSP) sorgen das Mobile und Cloud-Computing, die KI, die E-Rechnung und BIM-Anbindung. Die Planmanagementsoftware Bluebeam Revu 21 berücksichtigt persönliche Suchpräferenzen, was die Informationssuche beschleunigen soll. Neu sind auch eine Werkzeugkastensuche, ein Nachtmodus der Benutzeroberfläche sowie die Funktion „Dynamische Füllung“ für schnelle und präzise Flächenmarkierungen. Eine automatische Zeichnungsausrichtung für Überlagerungen und Vergleiche soll Planvergleiche um bis zu 80 Prozent beschleunigen.

Planradar, eine Webplattform für die Dokumentation des gesamten Gebäudelebenszyklus‘, präsentierte digitale Lösungen zur Bautagebucherstellung, für das Aufgabenmanagement und die Kommunikation mit Subunternehmern, für Inspektionen, Checklisten und Sicherheitsaudits, das Mängelmanagement und die Mängelbeseitigung, bis hin zu Übergaben, Beweissammlungen oder dem Nachforderungsmanagement.

Mit Weise-Control 2025 können E-Rechnungen in den Formaten X-Rechnung und Zugferd gestellt, empfangen, angezeigt und verarbeitet werden. Eine revisionssichere Archivierung ist mit dem Modul HOAI/GoBD möglich. Neu ist auch das Programm E-Rechnung 2025 für die rechtskonforme Abrechnung von Pauschal- und Zeithonoraren per X-Rechnung.

Auch bei der Büromanagement- und Controllingsoftware Unterm-Strich X4 ist die E-Rechnung ein wichtiges Thema. Mit dem aktuellen Update kann die Software sowohl E-Rechnungen empfangen als auch erstellen und versenden. Dabei kann man zwischen den Formaten ebInterface für Österreich oder X-Rechnung und Zugferd für Deutschland wählen.

Das Add-on Enscape Impact von Chaos dient der Echtzeitanalyse und Visualisierung der Energieeffizienz von Gebäudeentwürfen.

Bild: Chaos

Das Add-on Enscape Impact von Chaos dient der Echtzeitanalyse und Visualisierung der Energieeffizienz von Gebäudeentwürfen.

Hardware: Neue Drucker und Laserscanner im Angebot

Auch einige Hardwareanbieter waren auf der BAU vertreten. So präsentierte Epson eine Auswahl seiner Surecolor SC-T-Großformatdrucker, mit denen laut Hersteller auch frische Drucke bei Regen und Nässe nicht verwischen. Der Surecolor SC-T5700DM mit einer Druckbreite von 91,4 Zentimetern (A0+) und integrierten Scan-System ist kompakt und nimmt vergleichsweise wenig Stellfläche ein. Der integrierte Scanner mit einer Auflösung von bis zu 600 ppi erfasst Dokumente mit einer Länge von bis zu 2,7 Metern. Noch kompakter ist das Tischgerät Sure Color SC-T2100 für Zeichnungen und Pläne bis zu einer Größe von 61 Zentimetern (A1).

Faro hat seine Focus 3D-Laserscanner aktualisiert und ihre Reichweite verbessert. So verfügt der Focus Premium Max nun über eine Reichweite von bis zu 400 Metern. Der Focus Premium und der Focus Core bieten Reichweiten von 200 Metern, respektive 100 Metern. Alle Modelle ermöglichen schnelle Scans, wenn es auf Geschwindigkeit ankommt, und herkömmliche Scans, wenn Details gefordert sind.

Riegl präsentierte den terrestrischen Laserscanner Riegl VZ-600i 3Du und dessen Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen BIM-Projektphasen – wie der Baudokumentation, Bestandserfassung und Qualitätssicherung. Das Gerät zeichnet sich durch eine hohe Genauigkeit im Millimeterbereich und eine schnelle Datenerfassung auch auf große Distanzen aus.

Die Surecolor SC-T-Großformatdrucker von Epson ermöglichen wasserbeständige Drucke.

Bild: Epson

Die Surecolor SC-T-Großformatdrucker von Epson ermöglichen wasserbeständige Drucke.

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