Bei der Wärmepumpeneffizienz sei noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, betont Grieshaber. Beim Schallschutz sind Forschungsfelder die Formen der Ventilatoren und die Schallentkopplung, um vor allem Luft-Wärmepumpen noch leiser zu bekommen. Höhere Stückzahlen und Serienfertigung können helfen, die Kosten zu senken.
Alle Hersteller bauen derzeit ihre Kapazitäten massiv aus. Das hat positive Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit: „Aktuell ist noch ein großer Rückstau von bestellten Geräten, die erst mal ausgeliefert werden müssen. Und auch die neuen Produktionshallen sind noch im Bau und noch nicht fertig. Aber ich denke, da ist im Laufe dieses Jahres auf jeden Fall mit Besserung zu rechnen“, sagt Grieshaber.
Es gebe durchaus auch noch neues Umsatzpotenzial: „Wo man sich noch nicht so richtig hintraut, sind Projekte im Bereich Mehrfamilienhäuser im Bestand. Das wäre eigentlich kein Problem, denn die Leistungsklassen der Wärmepumpen gibt es.“ Eine Option der Wärmepumpe, die derzeit nur zögerlich angenommen werde, sei die Option, diese durch die Netzbetreiber per Fernzugriff für kurze Zeit abzuschalten, wenn die Stromnetze stark belastet sind. Aktuell nutzen nur vier von zehn Wärmepumpenbetreibern einen solchen Stromtarif.

Stefan Bauer von den Architects for Future berichtet im Podcast unter anderem über ein Forschungsprojekt seiner Organisation. Es hat den sperrigen Titel „Ganzheitliche und interdisziplinäre Systemanalyse des Bau- und Gebäudebereichs unter besonderer Betrachtung der potenziellen Transformation der bestehenden Strukturen“.
Ziel sei es, Stellhebel für wirksame Maßnahmen zu identifizieren, die eine Transformation des Gebäudebereichs ermöglichen, erläutert Bauer. Gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Öffentlichkeit und Wirtschaft sollen wirtschaftliche, technische, ökologische, finanzielle und soziologische Faktoren identifiziert werden, die den Umbau der Gebäude hin zur Klimaneutralität beeinflussen. Dazu gehöre es auch, Ängste vor Veränderungen zu identifizieren und herauszufinden, wie Hemmnisse ausgeschaltet werden können, um eine Bauwende schneller auf den Weg zu bringen.
Ein weiteres Thema, mit dem sich die Architects for Future beschäftigen, ist die Frage des Flächenverbrauchs durch Wohnen. Der Verein, der solidarisch zur Fridays for Future-Bewegung steht, spricht sich nicht für Neubau um jeden Preis, sondern in erster Linie für Konzepte zur Umnutzung und für Umbau aus, insbesondere bei Gewerbeimmobilien.

Bild: Privat

GEB Podcast
Mittlerweile umfasst der Podcast „Gebäudewende“ 16 Episoden. Neue Episoden gibt es zirka alle vier Wochen. Die bisherigen behandeln unter anderem diese Themen:
Energieberatung ist mehr als Fördermittelservice
Wie Nachhaltigkeit und Energieberatung zusammenpassen
Das Potenzial von Bioenergie für den Ausstieg aus Gas und Öl
Raus aus Gas und Öl – wie stellt sich die Heizungsbranche -darauf ein?
Alle Episoden im Überblick unter
www.geb-info.de/podcast und auf allen gängigen Podcast-Plattformen unter dem Stichwort „Gebäudewende“.
