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Schweiz: Jede zweite Solaranlage wird mit Speicher installiert

Auch in der Schweiz ist der Markt für Batteriespeicher längst in Fahrt gekommen. So installieren die Schweizer inzwischen die Hälfte der neuen Photovoltaikanlagen in Kombination mit einem Speicher. Das ist eines der Ergebnisse der Analyse des Solarspeichermarktes durch den Branchenverband Swissolar, die dieser in einem ersten Batteriebericht des Landes zusammengestellt hat. Nun seien die Solarbranche, die Politik und die Netzbetreiber gefordert, diese Speicher ins System zu integrieren und den Ausbau zu beschleunigen.

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Solarstrom flexibel nutzen

Der Verband führt die steigende Nachfrage nach Speichern nicht nur auf die Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils des produzierten Solarstroms zurück, sondern auch auf die gesunkenen Batteriepreise. Diese wiederum ist ein Resultat der weltweit steigenden Nachfrage und der dadurch vorangetriebenen Massenproduktion sowie technologischen Innovationen. Mit dem Batteriebericht lege Swissolar den Grundstein für eine langfristige Auseinandersetzung mit dem Thema, betonen die Branchenvertreter. „Batteriespeicher sind ein zentrales Element für die Versorgungssicherheit der Schweiz mit Strom aus einheimischen erneuerbaren Energien“, sagt Matthias Egli, Geschäftsführer von Swissolar. „Sie machen Solarstrom flexibler nutzbar und entlasten das Stromnetz.“

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Gesetzliche Grundlagen sind vorhanden

In der Schweiz liegt der Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch derzeit bei 14 Prozent. Der Verband geht davon aus, dass er schon im nächsten Jahr 17 Prozent erreicht. Bei diesem raschen Ausbau der Solarenergie seien dringend Anreize für die Anlagenbetreiber notwendig, sich systemdienlich zu verhalten. „Die nötigen gesetzlichen Grundlagen sind mit dem Stromgesetz da. Nun müssen alle ihren Beitrag leisten“, betont Jürg Grossen, Präsident von Swissolar.

Aufgaben für alle Beteiligten

Er appelliert an Solarbranche, Verteilnetzbetreiber und Politik, die Netzintegration des Solarstroms zu optimieren. „Die Solarbranche muss mit Batterien und Energiemanagementsystemen den Eigenverbrauch optimieren. Die Verteilnetzbetreiber müssen ihre Tarife und Steuerinstrumente an die neue Produktionsrealität anpassen. Und die Politik muss die Rahmenbedingungen weiter optimieren“, zählt er die einzelnen Aufgaben auf. „Es ist wichtig, dass die von uns mitentwickelte Lösung einer Vergütung zu Stundenmarktpreisen rasch kommt.“ Diese soll in der Sommersitzung des Bundes- und des Nationalrates im Rahmen des Beschleunigungserlasses abschließend behandelt werden.

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Nationale Speicherstrategie erarbeiten

Swissolar kündigt an, sich in Zukunft noch stärker für die passenden Rahmenbedingungen für Speicher einzusetzen, um den Ausbau von Speicherlösungen in Kombination mit Photovoltaik zu unterstützen. Dazu gehört auch eine nationale Speicherstrategie. „Batteriespeicher, die Strom kurzfristig zwischenspeichern und bei Bedarf innerhalb von Millisekunden ins Netz speisen können, müssen bei künftigen Energieszenarien berücksichtigt werden“, fordert Gabriela Suter, Vizepräsidentin von Swissolar. „In den aktuellen Energieperspektiven des Bundes fehlen diese leider noch. Es braucht eine nationale Speicherstrategie, die sämtliche Speicher – saisonale und kurzfristige – beinhaltet und das Zusammenspiel der verschiedenen Speichertechnologien aufzeigt. Das verhindert, dass die Netze unverhältnismäßig ausgebaut werden.“

Batteriespeicher gehören zum System

Konkret fordert Swissolar von der Politik und den Netzbetreibern, dezentralen Batteriespeichern eine angemessene Rolle im Energiesystem zuweisen. Diese brauchen dringend Preissignale und finanzielle Anreize, die den Ausbau unterstützen und Geschäftsmodelle möglich machen. Dies beinhaltet auch den Zugang zu den Regelenergiemärkten, der für Batteriespeicher erleichtert werden sollte. Außerdem sollten gezielte Anreize für die Integration von Batteriespeichern in ein intelligentes Energiesystem geschaffen werden. Auch mit Blick auf die Solarbranche ruft der Verband dazu auf, den Netzausbau durch Quartier- und Regionalspeicher zu reduzieren und die Hindernisse beim Datenaustausch zu beseitigen.

Der Bericht „Batteriespeicher mit Photovoltaik 2025“ steht auf der Webseite von Swissolar zum Download bereit.