Der britische Ökostromproduzent Terralayr baut in Deutschland Speicher mit einer Leistung von zusammen 50 Megawatt und einem Volumen von 100 Megawattstunden. Diese werden sich über die verschiedenen Systemdienstleistungen refinanzieren, die solche Speicher liefern können. Dazu wird RWE ab 2026 die Batterieanlagen auf den verschiedenen Strom- und Energiemärkten über seinen Energiehandel platzieren.
Terralayr bekommt feste Anlagenmiete
Die Speicher stehen alle in der Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz und werden über eine von Terralayr entwickelte Flexibilitätsplattform zu einer virtuellen Großbatterie zusammengefasst. Für die Bereitstellung der Speicherkapazität erhält Terralayr im Rahmen eines sogenannten Tolling-Vertrages eine feste jährliche Vergütung. Dabei handelt es sich um ein besonderes Vermarktungskonzept, bei dem der Betreiber der Anlage – in diesem Fall Terralayr – einem Energieversorger – in diesem Fall RWE – die Batterie vermietet und diesem ermöglicht, die Batteriekapazität zu vermarkten.
Über einen Zugang auf alle Speicher zugreifen
Da es sich bei diesem Projekt um mehrere Speicher handelt, die zu einer Großbatterie zusammengefasst werden, nennt sich diese Vertragsform Multi-Asset-Capacity Toll. Dazu wird RWE an die Flexibilitätsplattform von Terralayrs angeschlossen, um auf die Speicherkapazität zugreifen zu können. „Die virtuelle Batterie von Terralayr ergänzt perfekt unser eigenes, stark wachsendes Batterie- und Erzeugungsportfolio“, betont Bart Beljaars, Leiter Commercial Asset Optimisation für Kontinentaleuropa bei RWE. „Durch die Kooperation mit Terralayr können wir Flexibilität aus RWE-eigenen Batterien als auch aus Kundenbatterien noch besser dort bereitstellen, wo sie den größten Nutzen hat.“
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Stabile Erlöse für Investoren
Die beiden Projektpartner kündigen schon den Abschluss weiterer solcher Verträge an. „Durch die Kooperation mit RWE können wir einen neuen Marktstandard mit festen Vergütungsstrukturen etablieren und so Speicherinvestoren Zugang zu ebenjenen stabilen Erlösen ermöglichen“, sagt Mikko Preuß, Vertriebsleiter von Terralayr. „So können wir Speicherinvestoren Zugang zu ebenjenen stabilen Erlösen ermöglichen“, betont er. „Abnehmer von Speicherkapazität wie RWE bieten wir dabei alle Vorteile eines physischen Batteriespeichers, ohne dass sich unser Partner um die physischen Anlagen kümmern muss.“
Kleine Speicher leichter vermarkten
Zudem können dank der neuen Struktur eines Multi-Asset-Capacity Tolls auch Betreiber kleinerer Batteriespeicher langfristige Abnahmeverträge mit festen Vergütungssätzen abschließen. Dies ging bisher nur mit großen Speichern. Gleichzeitig verbessern die Projektpartner die Leistung der Speicher und verlängern deren Lebensdauer. Auch wird das Betriebsrisiko durch die Verteilung auf mehrere Speicher reduziert. Dennoch kann RWE über eine einzige technische Anbindung auf die Batterien zugreifen.
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Integration wird einfacher
Dies erleichtert die Integration neuer Anlagen und sorgt für einheitliche Leistungsstandards – auch bei sehr unterschiedlichen Speichern. Jetzt arbeiten die beiden Projektpartner daran, dass auch andere Batterieinvestoren und Batteriebetreiber über die Flexibilitätsplattform von Terralayr Festpreisprodukte anbieten können. (su)