Die Nachfrage nach Solaranlagen in der Schweiz ist in diesem Jahr bisher stetig gesunken. Laut Daten der Schweizer Vollzugsstelle für die Förderprogramme Pronovo haben im Januar dieses Jahres 5.137 Betreiber von Solaranlagen mit einer Leistung von weniger als 100 Kilowatt einen Antrag gestellt. Insgesamt wurden in diesem Monat 95,29 Megawatt installiert. Schrittweise gingen die Antragstellungen zurück und erreichten im August 2025 mit 3.423 Anträgen für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 63,86 Megawatt den bisherigen Tiefpunkt. Im September stiegen die Antragszahlen wieder auf 3.979 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 74,9 Megawatt.
Der Rückgang liegt hauptsächlich an der gesunkenen Nachfrage nach kleineren Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt. Im Segment der Anlagen mit einer Leistung zwischen 30 und 100 Kilowatt blieben die Zahlen einigermaßen stabil, auch wenn es einen erkennbaren Rückgang nach dem Januar 2025 gab. Insgesamt wurden bisher in der Schweiz in diesem Jahr 37.427 Anlagen bis 100 Kilowatt mit einer Gesamtleistung von knapp 700 Megawatt errichtet.
1,2 Gigawatt in neun Monaten
Dazu kommen noch 1.588 Dachanlagen mit einer Einzelleistung von mehr als 100 Kilowatt. In diesem Segment wurden insgesamt 413 Megawatt errichtet. Außerdem wurden noch 543 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 150 Kilowatt gebaut. Deren Gesamtleistung liegt bei 104 Megawatt. Damit liegt der Zubau in der Schweiz in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei gut 1,2 Gigawatt. Vorausgesetzt, die Installationszahlen primär im kleineren Dachsegment stabilisieren sich, könnte der Zubau für das Gesamtjahr eine ähnliche Größenordnung wie im Jahr 2024 erreichen.
Hauseigentümer sind verunsichert
Doch das ist zu wenig, um die vom Bundesrat für 2030 geplanten Ausbauziele zu erreichen. Laut Schweizer Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) sind dafür jährlich zwei bis 2,5 Gigawatt neuer Leistung notwendig. Doch laut Pronovo-Zahlen stagniert der Zubau bestenfalls oder geht sogar zurück. Die SSES sieht vorwiegend den starken Rückgang der Zubauzahlen bei den kleinen Anlagen kritisch. Sie führt dies auf Verunsicherungen der Hauseigentümer zurück, ob sich die Anlagen amortisieren. Bei Investitionskosten von 1.600 Franken pro Kilowatt bei kleinen Anlagen bis 30 Kilowatt ist der Investitionszuschuss von 360 Franken pro Kilowatt zu niedrig.
Investitionszuschuss erhöhen
Die SSES fordert deshalb als Sofortmaßnahme die Erhöhung dieses Investitionszuschusses für kleine Anlagen um 100 Franken pro Kilowatt. Außerdem sollte der höhere Investitionszuschuss, den es für reine Einspeiseanlagen bis 150 Kilowatt gibt, genauso hoch sein wie das Auktionsergebnis bei großen Anlagen.
Förderungen stabil halten
Zudem soll die Regierung in Bern eine klare Zusage abgeben, dass die gesetzlich vorgesehenen minimalen Abnahmevergütungen die nächsten zehn Jahre nicht gesenkt werden. Denn damit der Solarausbau in der notwendigen Geschwindigkeit vorangeht, ist Planungssicherheit mit langfristig stabilen Förderbedingungen notwendig, begründet SSES seine Forderung. Es benötige Investitionssicherheit mit klaren Rahmenbedingungen für die Amortisation der Anlagen sowie einfache Instrumente, die verständlich und anwendbar sind. Es benötige auch Rechtssicherheit, betonen die Branchenvertreter. Wer eine Solaranlage betreibt, muss sicher sein, dass die Bedingungen während der Laufzeit stabil bleiben.
Die gesamten Forderungen der SSES zur Förderung von Solaranlagen finden Sie in der „Stellungnahme der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES zu Verordnungsänderungen im Bereich des Bundesamts für Energie mit Bundesratsbeschluss im November 2025“.