Springe zum Hauptinhalt Skip to main navigation Skip to site search
Simulation eines Quartiers

Eine Flussheizung planen

„Die Überseeinsel“ heißt ein neuer Stadtteil der Hansestadt Bremen. Das neue Quartier entsteht auf dem ehemaligen Kellogg-Areal. Auf einer Teilfläche setzt die Projektgesellschaft Überseeinsel GmbH ein möglichst CO₂-­neutrales Energiekonzept um. Die PBS Energiesysteme GmbH, ein Planungsbüro für innovative Energie­ und Gebäudetechnik aus dem nordrhein­westfälischen Haan, bekam den Auftrag, die Machbarkeit des Energiesystems zu prüfen. Wichtigstes Detail darin: Die Weser sollte als Wärmequelle zur thermischen Versorgung integriert werden. Das Projekt wurde als Wärmenetz 4.0 geplant, mit entsprechend klaren Zielvorgaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hinsichtlich des Anteils der Netzeinspeisung aus erneuerbaren Quellen.

Erste Simulationen mit der Planungssoftware Polysun zeigten allerdings, dass der Fluss den Wärmebedarf nicht allein decken kann. So wurde in einem weiteren Schritt ein Eisspeicher in die Gesamtplanung integriert und ein intelligent gesteuertes Sechs-Leiternetz definiert, das Kühlen und Heizen mit Nieder-­ und Hochtemperaturanwendungen umfasst. Als Reserve für die Spitzenlast wurden ein Blockheizkraftwerk und ein Spitzenlastkessel geplant. Das komplette Energiesystem inklusive der intelligenten Steuerung wurde in Polysun aufgebaut und energetisch simuliert.

„Um die Förderziele im Rahmen des Wärmenetz 4.0 sicherzustellen, ist eine zuverlässige energetische Simulation zentral. Die Simulationssoftware von Vela Solaris lieferte wegweisende Erkenntnisse bereits in einer frühen Planungsphase“, erläutert PBS-Projektingenieur die Bedeutung planerischer Sorgfalt, damit die mitunter komplexen Projekte nicht durch Zeit und Aufwand aus dem Ruder laufen.

Darüber hinaus diente die energetische Simulation als wertvolle Basis für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Energie-­ und Sanierungskonzepts. Die mit der Software ermittelten Effizienzkennzahlen ermöglichten zudem den Bezug von Fördermitteln. Das kann in der Tat als beispielhaft für viele Quartierskonzepte ­gelten. Denn sehr oft kommt es zu einem Umbau des ehemals getrennt vorhandenen Heizungsnetzes, das aus Hoch-­ (bestehende Heizkörper, Warmwasser) und Niedertemperaturanlagen (Flächenheizung Neubaubereich) besteht. Um ein modernes Versorgungskonzept sicherzustellen, lassen sich verschiedene Varianten in der Simulationssoftware hinzufügen und durchrechnen, be­ziehungsweise das vom Bauherrn angelegte Energiekonzept validieren.

Im Zuge einer solchen Planung der energetischen Sanierung kommt oft heraus, dass bei weiter voranschreitender Stromwende und steigender CO₂-Bepreisung das modernere, teils teurere Energiekonzept deutlich zukunftsfähiger ausfällt als zum Beispiel ein Weiterbetrieb mit Gas. Damit lassen sich die fördernden Institutionen überzeugen und die energetische Sanierung des Quartiers ist gesichert.

Angela Krainer
ist Geschäftsführerin der Vela Solaris AG.

Bild: Vela Solaris

Jetzt weiterlesen und profitieren.

Mit unserer Future Watt Firmenlizenz top informiert und immer auf dem neuesten Wissenstand in ihrem Fachgebiet.

+ Unbegrenzter Zugang zu allen Future Watt Inhalten
+ Vergünstigte Webinarteilnahme
+ E-Paper Ausgaben
+ Sonderhefte zu speziellen Themen
+ uvm.

Wir haben die passende Lizenz für Ihre Unternehmensgröße!

Mehr erfahren