Springe zum Hauptinhalt Skip to main navigation Skip to site search

Gridparity sucht Investoren

Der auf Agri-PV und urbane Solaranwendungen spezialisierte Systemanbieter Gridparity sucht für die Fortführung des Geschäftsbetriebs Investoren. Denn das Unternehmen im bayerischen Dachau musste beim zuständigen Amtsgericht München zunächst die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen.

Anzahl der Anfragen steigt

Zwar hat Gridparity eine steigende Anzahl an Anfragen primär nach Agri-PV-Anlagen verzeichnet. Doch nach dem Regierungswechsel habe sich das Umfeld für solche Projekte drastisch verschlechtert. Zwar hatte der letzte Bundestag einen zusätzlichen Bonus von 2,5 Cent pro Kilowattstunde für Strom aus sogenannten hofnahen Solaranlagen für Landwirte beschlossen. Doch die jetzige Regierung hat die Anstrengungen, diese zusätzliche Förderung von der EU-Kommission genehmigt zu bekommen, vorerst eingestellt.

Wollen Sie die neuesten Entwicklungen rund um die Agri-PV und die solare Energiewende in den Landwirtschaftsbetrieben immer im Blick behalten? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Landwirtschafts-Newsletter.

Angedrohte Restriktionen verschlechtern Marktumfeld

Die Begründung: Das EEG sei genehmigt und in diese Genehmigung sei auch der Bonus für diese kleinen Agri-PV-Systeme mit einer Leistung von maximal einem Megawatt auf höchsten 2,5 Hektar eingeschlossen. Brüssel wiederum macht die Genehmigung der Regelungen davon abhängig, dass die Bundesregierung ein schlüssiges Konzept für einen sogenannten Clawback-Mechanismus vorlegt. Dieser soll bei einer drohenden Überförderung die zusätzlichen Gewinne abschöpfen. Die einfachste Variante wäre, dies über eine Marktprämie zu regeln. Eine solche Regelung hat die Bundesregierung aber bisher noch nicht vorgelegt.

Sonnenstrom von Acker und Scheune: Unser Spezial für die doppelte Ernte in Agrarbetrieben

Dazu kommen noch weitere angedrohte Restriktionen, insbesondere die Infragestellung der EEG-Einspeisevergütung durch die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), die dazu führten, dass Finanzierungen von Banken zurückgezogen wurden. Sicher geglaubte Aufträge wurden nicht erteilt.

Für Gespräche mit strategischen Partnern offen

Der Plan von Gridparity sah vor, die dadurch größer werdende Finanzlücke durch Investoren zu schließen. „Die positiv verlaufenen Gespräche konnten jedoch nicht rechtzeitig abgeschlossen werden, sodass der Vorstand Dr. Merkle die Reißleine ziehen musste“, teilt das Unternehmen mit. Gridparity sieht aber weiter ein großes Potenzial für Agri-PV- und auch für Urban-PV-Projekte und ist offen für Gespräche mit Investoren oder strategischen Partnern, die Interesse an einer Übernahme oder Fortführung der Geschäftstätigkeit haben. Interessenten können sich entweder direkt an Gridparity oder an den vorläufigen Insolvenzverwalter Stefan Strüwind vom Münchener Rechtsanwaltsbüro Locon wenden. (su)