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Zwei neue Agri-PV-Anlagen kommen ohne Genehmigung der EU aus

Der Gemeinderat von Waldburg, östlich von Ravensburg, hat den Weg für den Bau von zwei Agri-PV-Anlagen im Ort geebnet. Denn auf Basis des Beschlusses eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und eines neuen Flächennutzungsplans kann der Ravensburger Projektierer Solmotion mit der Realisierung der beiden Projekte beginnen.

Die erste Anlage baut Solmotion auf einer Fläche von rund 13 Hektar in Neuwaldburg, rund zwei Kilometer nördlich von Waldburg. Diese wird eine Anschlussleistung von etwa acht Megawatt erreichen. Die zweite Anlage verteilt sich auf zwei Teilflächen. Die beiden Teilflächen haben zusammen eine Größe von rund 10,7 Hektar und bieten Platz für eine Agri-PV-Anlage mit einer Leistung von zehn Megawatt. Beide Anlagen sollen mit Batteriespeichern ausgestattet werden, um eine optimale Nutzung des erzeugten Solarstroms zu gewährleisten.

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Nachfrage nach Agri-PV steigt

Durch die Realisierung der beiden Projekte als Agri-PV bleibt die Nutzung der Flächen für die Landwirtschaft weiterhin möglich. „Die Nachfrage nach Agri-PV ist enorm“, weiß Michael Keil, Geschäftsführer von Solmotion. „Wir sind uns sicher, dass die von uns geplanten Projekte erfolgreich realisiert werden. Agri-PV funktioniert bei uns – ohne, dass wir auf die beihilferechtliche Genehmigung der EU warten müssen“, betont er. Das heißt, der Solarpark kommt ohne speziell auf die Agri-PV und andere besondere Anlagen zugeschnittene Ausschreibung und auch ohne die bisher nicht genehmigten höhere Vergütung für hofnahe Anlagen aus.

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Bürgerbeteiligung möglich

Denn Solmotion baut die beiden Generatoren mit Bürgerbeteiligung. Diese erfolgt wahlweise über ein Nachrangdarlehen oder durch den Erwerb von Wechselrichteranteilen. Damit soll ein Teil der Wertschöpfung direkt zurück in die Region fließen. Auf diese Weise kann Solmotion ein starkes Zeichen für Klimaschutz, Energieunabhängigkeit und regionale Wertschöpfung setzen. Die Kombination aus nachhaltiger Energieerzeugung, landwirtschaftlicher Weiternutzung und Bürgerbeteiligung mache das Vorhaben zu einem Vorzeigeprojekt.

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Weitere Anlagen in Planung

Es ist nicht die erste Agri-PV-Anlage, die Solmotion gebaut hat. Schon am 31. Juli 2024 hat das Unternehmen eine ähnliche Anlage mit einer Leistung von zehn Megawatt in Schlier bei Ravensburg in Betrieb genommen. Weiter sollen folgen. So hat das Unternehmen derzeit Projekte mit einer Gesamtleistung von etwa 400 Megawatt in Süddeutschland in Planung. Solmotion erwartet, dass deren Zahl noch ansteigen wird. Die ersten der geplanten Projekte will das Unternehmen noch in diesem Jahr realisieren. Weitere 100 Megawatt will Solmotion im kommenden Jahr bauen.