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Gil Kroyzer von Solargik: „Modularität ermöglicht die Anpassung an verschiedene Standorte“

Solargik hat ein sehr schlankes System für Agri-PV und schwierige Flächen entwickelt. Wie ist das System aufgebaut?

Gil Kroyzer: Die Systeme von Solargik sind mit dem kürzesten Trackertisch auf dem Markt ausgestattet. Deren Länge reicht von acht bis 24 Paneelen. Diese Modularität ermöglicht die Anpassung an verschiedene Geländeformen, einschließlich geneigter oder unebener Flächen oder für Projekte auf doppelt genutzten Flächen. Die Konstruktion verfügt dazu über geneigte Lager, vertikale Pfosten und einen verbesserten Windlastschutz, um Stabilität und optimale Leistung unter verschiedenen Umweltbedingungen zu gewährleisten.

In welchen unterschiedlichen Höhen können Sie die Tracker errichten?

Die Höhe der Solargik-Anlagen ist variabel und hängt von den Projektanforderungen ab. Dazu gehören unter anderem die landwirtschaftliche Nutzung unter den Modulen oder Einschränkungen durch das Gelände. Bei landwirtschaftlichen Projekten wird die Höhe beispielsweise so angepasst, dass genügend Platz für die Pflanzen und die landwirtschaftlichen Maschinen bleibt, um eine Doppelnutzung zu ermöglichen. Wir haben schon Nachführsysteme in Höhen von bis zu fünf Metern installiert.

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Wie wird das Montagesystem im Boden verankert?

Die Montagesysteme von Solargik werden mit vertikalen Pfosten verankert, die auch in schwierigem Gelände für Stabilität sorgen. Diese Pfosten zusammen mit einer zusätzlichen Verstärkung durch Stahlseile halten Windlasten aus mehreren Richtungen und Hangbeanspruchungen stand, sodass keine umfangreichen Erdarbeiten oder Aufschüttungen erforderlich sind. Bei der Agriphotovoltaik werden die Fundamente zudem oft an die Gegebenheiten der jeweiligen landwirtschaftlichen Nutzung angepasst.

Wie groß ist der Abstand zwischen den Montagepfosten, damit die Landwirte die Fläche zum Arbeiten mit Landmaschinen nutzen können?

Der Abstand zwischen den Montagepfosten wird je nach Art der landwirtschaftlichen Maschinen und der verwendeten Kulturpflanzen angepasst. Bei einem unserer Projekte im Jordantal ermöglicht der Abstand den Einsatz von Landmaschinen und gewährleistet gleichzeitig eine effiziente Energieerzeugung und das Wachstum der Pflanzen.

Sonnenstrom von Acker und Scheune: Unser Spezial für die doppelte Ernte in Agrarbetrieben

Die hohe Aufständerung der Anlagen scheint für Wein- und Obstanbau geeignet zu sein. Gibt es auch Optionen für den Ackerbau?

Unsere Lösungen lassen sich an ein breites Spektrum von landwirtschaftlichen Anwendungen anpassen. Dazu gehören Weinberge, Gewächshäuser und natürlich auch Ackerbau. Das modulare Design und die Algorithmen zur Nachführung der Module sind darauf abgestimmt, den Lichtbedarf der Pflanzen und die Energieerzeugung in Einklang zu bringen, sodass sie für verschiedene Anwendungen geeignet sind. Wir haben weltweit Projekte für Tomaten, Litschis, Avocados, Weinreben, Beeren und mehr gebaut.

Agri-PV: Kaum Ertragsverluste durch die Solaranlage festgestellt

Die Solarmodule beschatten die darunter liegende Fläche. Wie viel Licht gelangt mit Ihrem System zu den Pflanzen?

Die Systeme von Solargik sind mit einem optimalen Bodenbedeckungsgrad (GCR) von etwa 50 Prozent ausgelegt, sodass ausreichend Sonnenlicht die darunter liegenden Pflanzen erreicht. Die Nachführalgorithmen passen die Neigung und Ausrichtung der Paneele an, um das Licht für die Pflanzen zu maximieren und gleichzeitig den Solarertrag zu optimieren.

Welche Pflanzen gedeihen Ihrer Erfahrung nach unter den Modulen sehr gut?

Wir haben Erfahrung mit einer Vielzahl von verschiedenen Pflanzen gemacht, darunter Weintrauben, Mangos und Lychee, wie das oben erwähnte Projekt im Jordantal zeigt. Diese Pflanzen gedeihen unter Bedingungen, bei denen eine Teilbeschattung den Hitzestress reduziert und Wasser spart, was wiederum die landwirtschaftlichen Erträge steigert.

Sieht das System eine Möglichkeit vor, Regenwasser zu sammeln und für die Bewässerung der Pflanzen zu speichern?

Obwohl der Schwerpunkt der Systeme von Solargik auf der Energieerzeugung liegt, können die Projekte mit ergänzenden Regenwassersammelsystemen ausgestattet werden, um die Bewässerung der Pflanzen zu sichern. Dies hängt in der Regel von den projektspezifischen Anforderungen und den örtlichen Gegebenheiten ab.

Welche Module verwenden Sie in den Projekten?

Wir arbeiten mit führenden Modulherstellern zusammen, um hocheffiziente, auf die Projektanforderungen zugeschnittene Module anbieten zu können. Solargik kann jeden Modultyp entsprechend den Anforderungen der Entwicklungspartner einsetzen, mit denen wir zusammenarbeiten. Bifaziale Module werden häufig in landwirtschaftlichen Solaranlagen eingesetzt, um zusätzliches, vom Boden reflektiertes Licht zu nutzen und so den Energieertrag zu erhöhen.

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Wie werden die Tracker bewegt – jede Reihe einzeln oder gibt es einen zentralen Motor, der mehrere Reihen bewegt?

Unsere Nachführsysteme sind so konzipiert, dass sie jede Reihe einzeln bewegen. Diese Steuerung auf Reihenebene maximiert die Flexibilität und gewährleistet, dass sich die Tracker an die spezifischen Bedingungen jedes Abschnitts des Projektgeländes anpassen können, insbesondere auf unebenen Böden.

Wie werden die Systeme geplant und gesteuert, um den Ertrag der landwirtschaftlichen Flächen und der Solaranlagen gleichzeitig zu maximieren?

Solargik nutzt moderne Trackingalgorithmen und 3D-Modelle, um landwirtschaftliche und Solarerträge in Einklang zu bringen. Durch die dynamische Anpassung der Ausrichtung der Module an den Bedarf der Sonne und der Landwirtschaft sorgt das System für ein optimales Gleichgewicht zwischen Pflanzenwachstum und Energieerzeugung. Zu diesem Zweck werden die Tracker mit hoch entwickelten Algorithmen gesteuert, in die Echtzeitdaten einer Vielzahl an Sensoren auf der Fläche einfließen. Diese Sensoren richten die Module auf den hellsten Punkt am Himmel aus und berücksichtigen dabei Faktoren wie Abschattung, Gelände und Wetterbedingungen, um die Leistung zu optimieren. Was unseren Ansatz einzigartig macht, ist SOMA, unsere SCADA-Software.

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Was ist das Besondere daran?

Es handelt sich um eine intelligente Softwarelösung, die sowohl die Steuerung des Trackers als auch das komplette Standortmanagement umfasst. Im Gegensatz zu konventionellen Nachführsystemen, die nur auf der Grundlage voreingestellter Bewegungsmuster oder Lichtsensoren arbeiten, passt sich SOMA dynamisch an die standortspezifischen Bedingungen an. Dadurch können Agraringenieure und Landwirte in Echtzeit präzise Entscheidungen über die Anpassung der Beschattung und die Steuerung des Mikroklimas treffen, was sich direkt auf den Ernteertrag auswirkt. Dieser ganzheitliche Ansatz des Standortmanagements hebt Solargik von anderen Anbietern von Photovoltaikanlagen ab und ermöglicht es Landwirten und Entwicklern, die Effizienz der Flächennutzung zu maximieren und gleichzeitig eine langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Die Fragen stellte Sven Ullich.

Solargik präsentiert sein Tracker-System auf der The smarter E Europe am Stand FN100/34 auf dem Freigelände der Messe neben der Halle C4 am Eingang Nord.