Springe zum Hauptinhalt Skip to main navigation Skip to site search
Anmeldung gestartet

Digitales Fachforum Gebäudehülle

Hans Joachim Schellnhuber

Bild: PIK

Hans Joachim Schellnhuber
Laura Fogarasi-­Ludloff

Bild: Ludloff

Laura Fogarasi-­Ludloff

Herr Schellnhuber, Sie fordern als Klimaforscher eine Bauwende. Was genau meinen Sie damit?

Die gebaute Umwelt ist gewissermaßen der „Elefant im Klimaraum“, der über den Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastrukturen für mindestens 40 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Bei einer Bauwende zu organischen Materialien wie Holz könnte man nicht nur diese Emissionen vermeiden, sondern der Atmosphäre sogar Kohlenstoff entziehen, also historische Emissionen wiedergutmachen. Damit ist die Baubranche der einzige Sektor, der vom Klimasünder zum Klimahelden werden kann.

Wie wollen Sie mit Ihrer Initiative „Bauhaus der Erde“ dazu beitragen?

Unsere Initiative „Bauhaus Erde“ will zum einen den breiten öffentlichen Diskurs zur Bedeutung der gebauten Umwelt für die grüne Transformation anstoßen, zum anderen zur Bauwende in Theorie und Praxis direkt beitragen. Letzteres geschieht über ein Portfolio von Aktivitäten, die von anspruchsvollen Forschungsprojekten bis zu demonstrativen Experimentalbauten reichen.

Wo sehen Sie konkrete Bezüge zur Bauhaus-Bewegung?

Das zeitlose Alleinstellungsmerkmal der Bauhaus-Bewegung ist der ganzheitliche Ansatz, der versucht, das Bauwesen als „Gesamtkunstwerk“ zu begreifen. Unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts muss dieser Ansatz natürlich neu gedacht werden, aber die funktionale Integration auf allen Skalen (Einzelgebäude, Ensemble, Quartier, Stadt, Landschaft) ist angesichts knapper Flächen und Ressourcen unabdingbar.

Die Fragen stellte Pia Grund-Ludwig

Frau Fogarasi-Ludloff, Ihr Vortragstitel lautet „Konstruktion und Illusion“ – in welchen Bezug setzten Sie diese beiden Begriffe konkret zueinander?

Unser methodischer Ansatz als Architekten besteht darin, Erfahrungen aus dem Raum und damit der Konstruktion in eine leiblich erfahrbare Architektur zu überführen. Dem Erleben von leiblicher und ästhetischer Betroffenheit kommt unseres Erachtens in der Architektur eine Schlüsselrolle zu.

Beton, Ziegel, Stahl, Glas – alles Materialien, die wir verbauen und deren Herstellung viel Energie verbraucht. Ist eine Architektur, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt und trotzdem auf solche Mittel für Konstruktion und Gestaltung zurückgreift, überhaupt noch zeitgemäß?

Wir sind immer auf der Suche nach Konstruktionen, die einfach, sinnlich anregend und baukonstruktiv sinnvoll sind. Manche Baustoffe lassen nachhaltige Alternativen zu, bei anderen muss der Einsatz auch aus energetischen Gründen sparsam erfolgen.

Was ist Ihr Lieblingsbaustoff oder -material?

Nach Vitruv war die Urhütte eine leichte Holzkonstruktion aus Astwerk. Ich denke wir müssen uns bewusst machen, dass unsere konstruierte Welt, wie wir sie kennen, eine gewebte, also eine textile ist. Gibt man die differente Betrachtung von Haut, Kleidung und Wand auf und erkennt diese Klima- und Kulturgrenzen als eins, ist das Bauen mit textilen Stoffen die folgerichtige Wahl. An dieser Zukunft arbeiten wir.

Die Fragen stellte Claudia Siegele

Jetzt anmelden

Die Teilnahme am Fachforum Gebäudehülle ist auch 2022 kostenlos möglich. Anmeldung unter www.geb-info.de/gebaeudehuelle-im-fokus.

Weitere Projekte für Spendenaktion gesucht

Wir hatten in der Ausgabe 7 des Gebäude-Energieberater schon einmal auf die Möglichkeit hingewiesen, dass wir gemeinsam mit der GLASWELT auf dem Fachforum Gebäudehülle in diesem Jahr erstmals eine Spendenaktion starten. Es wurden schon einige sehr interessante Projekte eingereicht. Die Frist läuft noch bis Ende September, wir freuen uns auf weitere Einreichungen.

Wir suchen soziale und gemeinnützige Einrichtungen, die Maßnahmen an der Gebäudehülle planen und für die Umsetzung finanzielle Unterstützung benötigen. Dabei sollte es bei den Einrichtungen vor allem um Energiespar­projekte gehen, die sonst nicht zu finanzieren wären. Die Redaktionen sammeln die Projekteinreichungen und werden eine Auswahl auf unserem Fachforum Gebäudehülle im Fokus im November vorstellen. Gleichzeitig rufen wir auf der Veranstaltung selbst und auf unseren Media-Kanälen zu Spenden auf.

Wer Projekte einreichen kann

Energieberater, Fachhandwerker oder die sozialen Einrichtungen selbst stellen uns ihr Projekt bis Ende September in einer kurzen Skizze und einer Beschreibung vor. Wir sammeln und suchen unter den eingereichten Projekten zwei aus. Voraussetzung: Es müssen Maßnahmen an der Gebäudehülle geplant werden, die gemeinsam mit einem Fachunternehmen durchgeführt werden. Diese stellen wir live im Fachforum vor.

Wir begleiten die Projekte

Die Redaktionen von Gebäude-Energieberater und GLASWELT begleiten das Projekt bis zum Fachforum Gebäudehülle im kommenden Jahr (November 2023) und stellen dann die Sanierungsfortschritte vor.

Unterlagen zur Spendenaktion können Sie anfordern unter

www.geb-info.de/hilfe-fuer-die-marode-gebaeudehuelle

Bild: Adobestock

Jetzt weiterlesen und profitieren.

Mit unserer Future Watt Firmenlizenz top informiert und immer auf dem neuesten Wissenstand in ihrem Fachgebiet.

+ Unbegrenzter Zugang zu allen Future Watt Inhalten
+ Vergünstigte Webinarteilnahme
+ E-Paper Ausgaben
+ Sonderhefte zu speziellen Themen
+ uvm.

Wir haben die passende Lizenz für Ihre Unternehmensgröße!

Mehr erfahren