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Intelligentes Laden von E-Autos birgt Sparpotenzial

Elektrofahrzeuge benötigen im Schnitt nur eine halbe Stunde am Tag, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Wird dieser Zeitpunkt intelligent gewählt, kann man von günstigen Strompreisen profitieren, beispielsweise in der späten Nacht oder mittags. Dies ist bereits heute mit einem dynamischen Stromtarif möglich. Darüber hinaus wurden zum 1. April dieses Jahres zeitvariable Netzentgelte eingeführt, so dass das Optimierungspotenzial nochmal steigt.

Langfristig bieten sich weitere Erlöschancen durch bidirektionales Laden, also die Rückspeisung zuvor gespeicherten Stroms ins Netz bei sehr hohen Strompreisen oder extremer Netzbelastung. Intelligentes Laden lohnt sich dabei nicht nur für Verbraucher, sondern nützt auch dem Stromsystem, da dadurch teure Stromerzeugung vermieden, mehr Wind- und Solarstrom genutzt und Netze entlastet werden.

Intelligentes Laden senkt Kosten um die Hälfte

Die Kurzstudie hat das Einsparpotenzial von intelligentem Laden von Elektroautos in verschiedenen Konstellationen untersucht. Sie basiert auf einer viertelstundenscharfen Optimierung des Ladeverhaltens. Dies geschieht, indem Ladezeitpunkte so verschoben werden, dass die Flexibilität der Batterie optimal ausgenutzt wird – ohne Fahrverzicht oder Zusatzinvestitionen. Untersucht wurden Einsparungen, die mit den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen erreichbar sind, sowie die zusätzlichen Vorteile, die durch zukünftige regulatorische Anpassungen wie bidirektionales Laden möglich werden.

Ermittelt hat die Studie dabei die Einsparung durch das intelligente Laden selbst. Nicht berücksichtigt wurden dynamische Stromtarife im Vergleich zu Festpreisen. Synergieeffekte durch lokale Solarstromerzeugung und sonstigen flexiblen Verbrauch im Haushalt haben bei der Betrachtung ebenfalls keine Rolle gespielt.

Intelligentes Laden auf Basis eines einfachen dynamischen Stromtarifs senkt die Stromrechnung bereits um rund 50 Prozent. Kommen zeitvariable Netzentgelte und andere Strompreiskomponenten hinzu, sinken die Kosten um mehr als 80 Prozent. Mit bidirektionalem Laden kann man sogar netto Geld verdienen, also eine negative Stromrechnung realisieren. Vergleichbare Ergebnisse findet man für verschieden Autotypen, Fahrprofile und Verteilnetze.

Mit dynamischen Stromtarifen können auch Haushalten ohne eigene PV-Anlage von günstigen Strompreisen profitieren. Um die hohen Einsparpotentiale zu realisieren, braucht es eine flächendeckende Versorgung mit günstigen Smart Metern.

Damit dezentrale Flexibilität systematisch netzdienlich wird, sollten außerdem zeitvariable Netzentgelte entbürokratisiert und weiterentwickelt werden. Mittelfristig sollte Politik und Regulierung bidirektionales Laden ermöglichen, schlagen die Autoren der Studie vor. Quelle: Neon Energy / pgl