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Solarmodule unterschiedlicher Generationen miteinander kombiniert

Schon seit mehreren Jahren betreibt der Fensterhersteller Wirth eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach seines Produktionsgebäudes im badischen Waghäusel. Jetzt stand die Modernisierung und gleichzeitig die Erweiterung der Solarlösung auf den Dächern des Unternehmens an. Die Handwerker des benachbarten Solarsystemanbieters Wirsol haben dazu zunächst die 3.256 bisher verbauten Module deinstalliert und in das Recycling überführt.

Zehn Wechselrichter installiert

Im Anschluss haben sie insgesamt 1.828 Solarmodule, jeweils mit einer Leistung zwischen 180 und 410 Watt, neu installiert. Das Besondere: Die Module stammen aus unterschiedlichen Generationen und nutzen eine Vielzahl von verschiedenen Zelltechnologien, was mit Blick auf die Planung der elektrischen Verschaltung eine echte Herausforderung ist.

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Um die Module sinnvoll zu Strings zusammenzuschalten, haben die Handwerker diese auf insgesamt zehn Wechselrichtern geschaltet, die an zwei unterschiedlichen Standorten positioniert wurden. Die Wechselrichter liefern eine Ausgangsleistung auf der Wechselstromseite von 500 Kilowatt. Da die Module zwar eine Leistung auf der Gleichstromseite von 661,3 Kilowatt liefern, aber nach Osten und Westen ausgerichtet sind, reicht die Wechselrichterleistung aus.

Bestand mit neuer Technik kombinieren

Neben der effizienten Einbindung der unterschiedlichen Modultypen stand auch noch die Modernisierung der bestehenden Infrastrukturen an. „Mit diesem Projekt zeigen wir, wie sich Bestandsanlagen intelligent modernisieren und mit leistungsstarker neuer Technik kombinieren lassen“, betont Johannes Groß, Geschäftsführer von Wirsol. „Die gelungene Verbindung aus Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und technologischer Präzision setzt aus unserer Sicht Maßstäbe für vergleichbare Vorhaben in der Zukunft.“

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Recycling im Container

Dennoch war die Realisierung des Projekts eine planerische Herausforderung. Allein die fachgerechte Entsorgung der alten Solarmodule erfordere eine sorgfältige Planung und strukturierte Logistik, um einen reibungslosen Ablauf und eine nachhaltige Entsorgung zu gewährleisten. Um diese so effizient, sicher und umweltverträglich wie möglich zu gestalten, hat Wirsol die alten Module nicht auf Paletten gepackt, sondern in Containern zum Recycling transportiert.

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„Dies reduziere den Zeitaufwand und die Anzahl der Transporte“, begründen die Experten von Wirsol den Ansatz. Außerdem benötigten sie weniger Verpackungsaufwand und erhöhten die Sicherheit beim Transport. Auch die Lagerung und spätere Sortierung des Materials für Recyclingzwecke kann mit Containern effizienter gestaltet werden.

Zwei Anlagen installiert

Die neue Solaranlage auf den Dächern von Wirth Fenstertechnik liefert laut Berechnungen der Planer jedes Jahr etwa 573.000 Kilowattstunden sauberen Solarstrom. Da Wirth so viel Strom vor Ort nicht nutzen kann, wurde das gesamte Projekt in zwei Anlagen geteilt. Ein Teil mit einer Jahresproduktion von voraussichtlich 211.000 Kilowattstunden wird für den Eigenverbrauch genutzt. Aus dieser Anlage fließt nur der Überschuss, den Wirth nicht vor Ort verbrauchen kann, ins Stromnetz.

Eine zweite separate Anlage mit den neu installierten Modulen wurde für die Volleinspeisung konzipiert. Damit kann Wirth von der höheren EEG-Vergütung solcher Anlagen profitieren und für 362.000 Kilowattstunden pro Jahr den Bonus für Anlagen zur Volleinspeisung bekommen.