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BSW-Solar: Ziel des Photovoltaikzubaus für 2030 zur Hälfte geschafft

Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur berichtet, ist der für 2030 gesetzlich vorgesehene Ausbau der Photovoltaik zur Hälfte geschafft. Dieses Ziel liegt derzeit bei 215 Gigawatt insgesamt installierter Leistung. Insgesamt sind mehr als fünf Millionen Solarstromanlagen auf Dächern, Balkonen und Freiflächen installiert. Diese erreichen eine Gesamtleistung von rund 107,5 Gigawatt und decken inzwischen rund 15 Prozent des deutschen Strombedarfs – mit steigender Tendenz.

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Allerdings sieht der BSW-Solar Probleme. Denn der Ausbau hat sich in den vergangenen Monaten etwas verlangsamt. Diese gefährdet die Zielerreichung. Schließlich hat es 25 Jahre gedauert, die erste Hälfte aufzubauen, wobei ein großer Teil in den Jahren der Ampelregierung aufgebaut wurde. Deshalb warnen die Branchenvertreter vor einer Drosselung des Tempos der Energiewende.

Strombedarf wächst

Sie fordern verlässliche Investitionsbedingungen für den weiteren Photovoltaik- und Speicherausbau sowie den Abbau weiterer Marktbarrieren. „Der Strombedarf wächst und die Solarisierung von Dächern, Fassaden und Freiflächen darf nicht nachlassen“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Die Hälfte des Weges ist geschafft, doch die nächste Etappe ist kein Selbstläufer“, warnt er. „An einem stärkeren Ausbau der Photovoltaik und Speicher führt klima- und energiepolitisch kein Weg vorbei. Die aktuelle Hitzewelle und zunehmende Klimafolgeschäden verdeutlichen dies schmerzhaft.“

Solarenergie senkt die Kosten

Er betont zudem, dass der dynamische Ausbau der Solarenergie im Strom- und Wärmesektor die Energiekosten nachhaltig und effizient senken kann. „In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Photovoltaik von einer teuren Satellitentechnik zur preiswertesten Stromerzeugungsform auf Erden entwickelt“, sagt Carsten Körnig. „Keine andere Kraftwerkstechnologie wird derzeit weltweit so stark ausgebaut wie die Solartechnik. Schon heute sparen private und industrielle Verbraucher Milliarden durch den Einsatz klimafreundlicher Photovoltaik.“ Zudem würden repräsentative Umfragen regelmäßig belegen, dass eine überwältigende Mehrheit in der Bevölkerung einen schnelleren Ausbau der Solarenergie wünscht.

Netzanschlüsse digitalisieren

Um die installierte Leistung in den nächsten 4,5 Jahren zu verdoppeln, empfiehlt der Verband der Bundesregierung, unter anderem darauf hinzuarbeiten, dass die längst überfällige EU-Beihilfegenehmigung für das Solarpaket aus dem vergangenen Jahr endlich erfolgt. Zudem sollten die geplanten Maßnahmen zur Beschleunigung und Digitalisierung von Netzanschlüssen zügig umgesetzt werden.

Speicherzubau beschleunigen

Damit sich das volle Potenzial der Photovoltaik systemdienlich entfalten kann, bedürfe es laut BSW-Solar zudem eines deutlich stärkeren Ausbaus von Speichern. Dafür müsse unter anderem die im Koalitionsvertrag vorgesehene baurechtliche Privilegierung von Batteriespeichern zeitnah umgesetzt werden. Der Verband weist darauf hin, dass laut wissenschaftlichen Analysen bis 2030 eine Speicherkapazität von 100 bis 150 Gigawattstunden notwendig ist. Derzeit sind in Deutschland aber rund zwei Millionen Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von etwa 20 Gigawattstunden in Betrieb. Der Zubaubedarf ist also enorm. (su)