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Effizienzpotenziale in KMU

Effiziente Seilschaft

„Kleinvieh macht auch Mist!“ – so lautet eine altbekannte Redewendung, die meint, dass auch viele kleine, vielleicht nicht so bedeutend erscheinende Schritte irgendwann zum (finanziellen) Erfolg führen. Umgemünzt auf das Thema Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit heißt das, dass es nicht zwingend ein Leuchtturmprojekt braucht, um die inzwischen spürbar gestiegenen Betriebskosten zu senken, CO₂-Emissionen zu reduzieren und nachhaltig zu denken und zu handeln. Ein guter Buchhalter tickt genau nach diesem Prinzip – hier und da auf Einsparmöglichkeiten in der Bilanz ein Auge zu haben, das kann ja nicht schaden.

Wer besonders clever ist, sucht sich fachlichen Rat und professionelle Unterstützung bei Energieberatern, Energieagenturen oder eben regionalen Anlaufstellen wie der KEFF in Baden-Württemberg. Die Regionale Kompetenzstelle Netzwerk Energieeffizienz ist dem in der Landeshauptstadt angesiedelten Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unterstellt und setzt sich für die Steigerung von Energieeffizienz in Unternehmen ein, wobei insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im Fokus stehen, denen es im Vergleich zu den großen Unternehmen oftmals an Zeit und Kapazitäten fehlt, um die entsprechenden Potenziale auszumachen und diese dann auch zu heben.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen – und die allerbesten der Besten prämiert die KEFF alljährlich mit dem Gipfelstürmer-Award. So auch die vier nachfolgend aufgeführten Unternehmen, die im Januar 2023 bei der Preisverleihung das Siegertreppchen erklommen haben – wobei der dritte Platz gleich zweimal vergeben wurde.

Platz 1: Autohaus Weeber

Die Autohaus Weeber Gruppe hat das Thema Nachhaltigkeit seit der Gründung in den 1950er Jahren als festen Bestandteil in ihrer Firmenphilosophie verankert. In der Phase des Wiederaufbaus aus einer Reparaturwerkstatt mit Volkswagenvermittlung entstanden, wird das mittelständische Unternehmen mittlerweile in der dritten Generation geführt und beschäftigt an elf Standorten 600 Mitarbeitende. In den Autohäusern in Calw, Herrenberg, Leonberg und Weil der Stadt sowie dem Motorradbetrieb in Villingen-Schwenningen bietet das Unternehmen individuelle Mobilitätslösungen an. Bis zum Jahr 2035 soll der CO₂-neutrale Geschäftsbetrieb umgesetzt sein – eine konsequente Weiterentwicklung, denn schon in den Anfängen des Unternehmens legten die Weebers großen Wert darauf, sparsam mit Wasser, Strom, Heizung und Papier umzugehen.

Ausgangssituation

Bei Blockheizkraftwerk und Photovoltaik-Anlage wollte es die Weeber Gruppe nicht belassen. Um das Kostenniveau trotz steigender Rohstoffpreise zu halten, erarbeitete das Unternehmen gemeinsam mit verschiedenen Experten ein Konzept, weitere Effizienzmöglichkeiten zu nutzen – standortübergreifend. Der KEFF-Check an allen Standorten lieferte Geschäftsführer Andreas Weeber die ersten Ansatzmöglichkeiten. Die Gebäude befinden sich allesamt in Familienbesitz, was es einfacher macht, eigenverantwortlich sinnvolle Energieeffizienz-Investitionen zu tätigen.

Konzept und Umsetzung

  • Erster Schritt war die Gründung eines „Energie-Teams“, um all die vielfältigen angedachten Maßnahmen zeitnah an den jeweiligen Standorten umzusetzen.
  • Für die Optimierung der Druckluft wurden alle Schläuche und Verbindungsstücke erneuert, zudem einige Kompressoren ausgetauscht. Eine Zeitschaltuhr an den Kompressoren sorgt nun für zusätzliche Effizienz. Ein neu angeschafftes Leckage-
    Suchgerät soll künftig Leckagen schnell selbst orten, um diese umgehend beheben zu können. Ein Air-Saver sorgt dafür, dass außerhalb der Arbeitszeit keine Luftverluste auftreten, indem er am Ende des Arbeitstages die Luftversorgung kappt.
  • An allen Standorten wurde die Heizungsanlage unter die Lupe genommen und optimiert. Kleinere Heizboiler zur Wasser-
    erwärmung wichen Durchlauferhitzern. Mancherorts passen Zeitschaltuhren die Betriebszeiten den Geschäftszeiten an.
  • Waschanlagen erhielten eine Wasseraufbereitungsanlage.
  • Alle Standorte wurden auf LED-Beleuchtung umgerüstet.
  • Ein im Sommer 2022 bezogener Neubau in Leonberg kommt komplett ohne fossile Energieträger aus. Eine PV-Anlage unterstützt die installierte Wärmepumpe.
  • Alle anderen Gebäude werden energetisch optimiert – von der Dachsanierung über den Fenstertausch bis hin zur Fassadendämmung. Eine Wärmebildkamera zeigt auf, wo noch nachgerüstet werden muss, und ein Temperaturlogger hilft dabei, eigenständig energetische Analysen durchzuführen und weitere Schwachstellen zu beseitigen.
  • Zentrale Druckerlösungen am jeweiligen Standort ersetzen insgesamt 220 Einzeldrucker. Die Büros arbeiten möglichst papierlos, um Druckerpatronen und Papier einzusparen.
  • Die Mitarbeitenden werden kontinuierlich sensibilisiert, zum Beispiel zu den Themen Lüften und Müllvermeidung.
  • Das Unternehmen bezieht heute ausschließlich Ökostrom.
  • Ergebnis

    Die Weeber Gruppe hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie analysiert und weiter modifiziert. Durch die Umrüstung aller Standorte auf LED-Beleuchtung werden insgesamt etwa 52 000 kWh Energie eingespart. Deutlich mehr spart die Druckluftoptimierung mit rund 240 000 kWh ein. Optimierungen an den Gebäudehüllen reduzieren den Erdgasbedarf um etwa 55 000 kWh. An zwei Standorten sollen zeitnah Luftschleieranlagen installiert werden. Ende 2022 erfolgte die Umstellung der gesamten IT der Unternehmensgruppe auf eine Cloud – anstatt Serverräumen an den einzelnen Standorten genügt stattdessen ein kleiner gekühlter Serverschrank. An zwei Standorten sind PV-Anlagen mit Speicher geplant, zudem ist ein Energiecontrolling vorgesehen. Der komplette Fuhrpark wird auf Elektromobilität umgestellt, und die alten Heizungsanlagen sollen nach und nach überall durch Wärmepumpen ersetzt werden.

    Mit dem KEFF-Check gelang es der Firma IMOS Gubela, ihre energieintensive Produktion energetisch zu optimieren.

    Bild: IMOS Gubela GmbH

    Mit dem KEFF-Check gelang es der Firma IMOS Gubela, ihre energieintensive Produktion energetisch zu optimieren.

    Platz 2: IMOS Gubela

    Die IMOS Gubela GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen der kunststoffverarbeitenden Industrie, das auf die Fertigung von hochpräzisen optischen Teilen spezialisiert ist. Es besteht seit 1993 und hält 80 Mitarbeitende in Lohn und Brot. Die Produkte werden hauptsächlich mittels Kunststoffspritzguss in klimatisierten Räumen hergestellt, wobei höchste Ansprüche an Präzision und Qualität bestehen. Von der Planung bis zum fertigen Produkt, von der Konzeptionierung über das Prototyping bis hin zur Serienproduktion deckt die Firma IMOG Gubela alle Prozesse ab.

    Ausgangssituation

    Sowohl die eigentliche Produktion als auch das Gewährleisten konstanter Produktionsbedingungen ist sehr energieintensiv. Daher ist das Unternehmen stets auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten. Durch die immer weiter steigende Nachfrage nach Optik-Produkten wurde der Gebäude- und Maschinenbestand erweitert, wodurch einerseits der Produktionsausstoß und anderseits die Energiekosten immer weiter zunahmen. Zudem gab es zahlreiche ungenutzte Energiequellen, wie beispielsweise Abwärme der Maschinen. Für einen ganzheitlichen Lösungsansatz wurde ein KEFF-Check durchgeführt, der gleich mehrere größere Einsparpotenziale aufgedeckt hat.

    Konzept und Umsetzung

  • Alle neu angeschafften Spritzgussmaschinen sowie Ersatz-
    investitionen sind nun vollelektrisch und nicht mehr hydraulisch betrieben.
  • Alle Trockner, die heiße Abluft in die Produktion abgaben, wurden durch effizientere Modelle ersetzt.
  • Die gesamte Beleuchtung im neuen Gebäude besteht aus LEDs. Am Bestandsgebäude wurde die Außenbeleuchtung ebenfalls auf LEDs umgestellt.
  • Ein hocheffizienter Drucklufterzeuger mit WRG wurde im Austausch gegen einen alten neu angeschafft.
  • Ein Neubau wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe über den Fußboden beheizt. Die reversible Wärmepumpe kann sowohl heizen als auch kühlen.
  • Das Bestandsgebäude erhielt eine neue zentrale Heizungsanlage. Um den Gasverbrauch zu mindern, wurde von der kompletten Gasheizung auf eine Hybridheizung (Wärmepumpe / Gas) umgestellt. Zudem erfolgte ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems.
  • Das neue Abwärmekonzept ist darauf ausgelegt, die anfallende Abwärme aus dem Drucklufterzeuger in die zentrale Heizanlage einzuspeisen. Die Wärmeenergie aus dem Maschinenkühlkreislauf wird über einen Plattenwärmetauscher für das Wärmepumpensystem genutzt.
  • Ein breit angelegtes Energiemanagementsystem erfasst die Verbraucher nach Bereichen und Abteilungen.
  • Um den Stromverbrauch besser regulieren zu können und Stromspitzen zu vermeiden, wurde ein Spitzenlastmanagement eingeführt. Dafür wurde eine Lastbegrenzung eingebaut und ein Ablaufplan für das Einschalten der Maschinen erstellt.
  • Alle Klimageräte, die in der Produktion benötigt werden, wurden mit einer Kommunikationsleitung ausgestattet und können nun zentral gesteuert werden.
  • Die sanitären Räumlichkeiten wurden mit Bewegungsmeldern ausgestattet.
  • Ergebnis

    Seit dem KEFF-Check vor zwei Jahren ergab sich durch die Vielzahl der umgesetzten Effizienzmaßnahmen eine Energieeinsparung von insgesamt 46 Prozent. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass das Unternehmen nicht bei den bisherigen Maßnahmen stehenbleibt. Derzeit werden annähernd alle Dachflächen mit einer PV-Anlage ausgestattet, die auf eine Leistung von 287 kWp ausgelegt wird. Dieser Energieertrag kann nach Einschätzung des Unternehmens zu 87 Prozent selbst verbraucht werden und damit etwa 1/6 des Strombedarfs decken. Darüber hinaus wird nächstes Jahr eine Zentralvakuumanlage alle einzelnen Vakuumgeräte ersetzen und so den Energieverbrauch des Unternehmens weiter reduzieren.

    Die Überlegung, trotz der komplexen Dachform und der Bauhöhe eine PV-Anlage auf dem Dach des Bettenhauses zu installieren, führte zum KEFF-Check.

    Bild: Betten Scheel

    Die Überlegung, trotz der komplexen Dachform und der Bauhöhe eine PV-Anlage auf dem Dach des Bettenhauses zu installieren, führte zum KEFF-Check.

    Platz 3: Betten-Scheel

    Das Fachhandelsunternehmen Betten-Scheel gibt es bereits seit 116 Jahren. Insgesamt zehn Mitarbeitende präsentieren in dem Bettenhaus alles rund um den erholsamen Schlaf unter einem Dach – von Kissen, Bettdecken, Bettwäsche, Matratzen und Lattenrosten bis hin zu Bettgestellen. Bei der Zusammenstellung des Sortimentes legt das Inhaberpaar Marina-Iulia und Daniel Renz – bereits in vierter Generation! – großen Wert auf Regionalität. So stammen beispielsweise alle Matratzen und Lattenroste aus Baden-Württemberg oder Bayern.

    Ausgangssituation

    Der initiale Gedanke, trotz der komplexen Dachform und der Bauhöhe eine PV-Anlage auf dem Dach des Bettenhauses zu installieren, führte zum KEFF-Check. Dieser brachte wiede-
    rum die Mitarbeitenden dazu, sich mit der Nachhaltigkeit des Unternehmens auseinandersetzten. Bereits ein Jahr nach dem KEFF-Check wurde ein auf das Bettenhaus zugeschnittenes Nachhaltigkeitskonzept erstellt, das in möglichst vielen Unternehmensbereichen greifen und vor allem das gesamte Team mit auf die Reise zu mehr Nachhaltigkeit nehmen sollte.

    Konzept und Umsetzung

  • Eine PV-Anlage mit rund 30 kWp wurde auf dem Dach des Unternehmens installiert.
  • Eine neue Klimaanlage wurde angeschafft, die in Kombination mit einer intelligenten Steuerung den überschüssigen Strom der PV-Anlage nutzt.
  • In die Klimatisierung des Gebäudes ist auch die begrünte Dachfläche integriert.
  • Neben einer E-Ladestation für Kunden wurde auch die
    Beleuchtung im gesamten Gebäude auf LEDs umgerüstet.
  • An den Heizkörpern wurden digitale Heizkörperthermostate und an den Untertischboilern Zeitschaltuhren angebracht.
  • Der Nachhaltigkeitsgedanke wurde fest in den Unternehmenswerten verankert und das Team entsprechend geschult.
  • Ergebnis

    Der KEFF-Check hat im Unternehmen nicht nur Einzelmaßnahmen ausgelöst, sondern ein umfassendes Konzept entstehen lassen. Die auf dem Dach installierte PV-Anlage ermöglicht es, den energieintensiven Prozess der Bettenreinigung nun zu 100 Prozent mit Sonnenenergie zu betreiben. Auch die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt mit Solarstrom. Ein SolarLog misst die PV-Produktion, die PV-Einspeisung, den Netzbezug und den Eigenverbrauch. Anhand einer übersichtlichen grafischen Auswertung kann das Unternehmen die Reinigungszyklen der Waschmaschinen und der Trockner besser auf die energiestarken Sonnenstunden des Tages abstimmen. 

    Die umgesetzten Maßnahmen senken der Strombedarf des Unternehmens dauerhaft um 59 Prozent. Um in Zukunft noch mehr der eigenerzeugten Energie zu nutzen, ist geplant, das Warmwasser für die Reinigungsmaschinen in einem Wasserspeicher elektrisch vorzuheizen und zu bevorraten. So können die Maschinen auch bei wolkenbedecktem Himmel effizient betrieben werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sollen künftig Daunenbetten aufgearbeitet werden, um die natürliche Ressource „Daune“ wiederzuverwenden.

    Schon seit 1942 produziert das Unternehmen Frank Bürsten in beschaulichen Schönau im Schwarzwald.

    Bild: Frank Bürsten

    Schon seit 1942 produziert das Unternehmen Frank Bürsten in beschaulichen Schönau im Schwarzwald.

    Platz 3: Frank Bürsten – Restholznutzung mit saisonalem Speicher für Nahwärmenetz

    Seit 1942 hat die Frank Bürsten GmbH am Standort Schönau ihren Sitz. 1955 begann die Automatisierung der Produktion. Ab 1964 spezialisierte sich das Unternehmen auf den Bereich Schuhpflege, wobei zur wichtigsten Produktlinie verschiedenste Bürsten für die Schuhpflege zählen. Außerdem werden Bürsten als Werbeartikel, Massage- und Wellnessbürsten sowie technische Bürsten hergestellt. Jede Bürste kann individuell nach Kundenwunsch produziert werden.

    Ausgangssituation

    Zu dem Gebäudekomplex gehört seit vielen Jahren eine Wasserkraft- sowie eine PV-Anlage, die zusammen in etwa soviel Strom im Jahresverlauf produzieren, wie für die Bürstenproduktion benötigt wird. Die Wärmeerzeugung erfolgte bis 2018 durch eine ineffiziente Späneheizung mit Holzabfällen aus der Produktion. Die Späne wurden in einem Spänesilo zwischengelagert. Mit der erzeugten Wärme wurde eher verschwenderisch umgegangen, da immer ausreichend Späne und damit Wärme vorhanden waren. Die Hackschnitzelanlage wurde ganzjährig betrieben, da die Holztrockenkammer auch im Sommer Wärme benötigt.

    Bereits vor dem KEFF-Check wurde im Jahr 2018 neben einem Beleuchtungstausch und neuen Pumpen auch eine neue, effizientere Späneheizung installiert. Das Resultat war ein Überschuss an Wärme bzw. Holzabfällen – das Spänesilo wurde nie mehr ganz entleert. So wurden die Hobelspäne 2018/2019 teilweise verschenkt oder entsorgt. Die thermische Nutzung dieses Potenzials lag deshalb auch im Hauptfokus des KEFF-Checks 2019.

    Konzept und Umsetzung

  • Der lokale Nahwärmenetzbetreiber EWS plante gemeinsam mit dem Heizungsbauer den Anschluss an das lokale Wärmenetz. Die beiden 200-kW-Holzhackschnitzelkessel des Unternehmens liefern Wärme in das Nahwärmenetz Schönau und versorgen damit kommunale (Freibad, Rathaus und Schulen) und zukünftig auch private Gebäude. Außerdem wurde das 250 m³ fassende Spänesilo mit einer Kapazität von 550 MWh als saisonaler, beziehungsweise strategischer Wärmespeicher integriert. Ein Silo-Füllstandssensor unterstützt bei der flexiblen Wärmeproduktion je nach Bedarf.
  • Das Spänesilo dient der verlustfreien, saisonalen Pufferung von Wärmeenergie – was bezogen auf das notwendige
    Volumen um den Faktor 44 effektiver ist als ein Heißwasserspeicher. So können erhebliche Wärmemengen in die verbrauchsstarken Wintermonate verschoben werden.
  • Durch den Wärmebedarf der Holztrocknungskammer fällt auch im Sommer Wärme an. Diese überschüssige Wärme wird in den Schwachlastzeiten in das Wärmenetz eingespeist, wodurch Gas/Öl substituiert und die Späneheizung effizienter betrieben werden kann.
  • In Folge der Monetarisierung der Überschusswärme im Wärmenetz entstand eine Motivation zur Wärmeeinsparung. Durch Verhaltensänderung und Heizungseinstellungen (Nacht-und-Wochenend-Temperaturabsenkung) konnte der Wärmeverbrauch bei dem Unternehmen um über
    30 Prozent gesenkt werden.
  • Die Beleuchtung wurde durch LED-Technik ausgetauscht.
  • Ergebnis

    Durch den Anschluss an das lokale Wärmenetz können derzeit jährlich rund 600 Megawattstunden pro Jahr eingespeist werden. Demnächst wird das Spänesilo so umgerüstet, dass der Nahwärmenetzbetreiber dort auch externes Heizgut (Hackschnitzel oder Pellets) einblasen kann, um weiter bis zu 500 MWh/a aus den bestehenden Heizanlagen ins Nahwärmenetz zu schicken und so den Gasverbrauch spürbar zu drücken. Neben dem Umbau auf LED-Technologie wurde 2022 eine weitere PV-Anlage mit 78,75 kWp Leistung zur Strom-Eigennutzung in Betrieb genommen.

    Der KEFF-Gipfelstürmer-Award

    Mit dem Gipfelstürmer-Award zeichnet das Land Baden-Württemberg Unternehmen aus, die betriebliche Maßnahmen zur Energieeffizienz vorbildlich umgesetzt haben. Die Auszeichnung wurde Anfang 2023 zum letzten Mal in dieser Form vergeben. Die erfolgreiche Arbeit der regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz wird durch KEFF+ fortgesetzt und ausgebaut.

    Standortübergreifende Optimierung

    Mittels umfassender Nachhaltigkeitsstrategie erfolgten an elf Standorten zahlreiche unterschiedliche Optimierungen an Gebäuden und technischen Anlagen. Hierfür wurden 5.740.000 Euro investiert. Im Ergebnis werden jährlich 167,9 Tonnen CO₂* und 347 000 kWh Energie eingespart (Energieverbrauch vor dem KEFF-Check: 4.511.167 kWh/a). Begleitet durch KEFF Region Stuttgart,
    www.keff-rs.de, und KEFF Hochrhein-Bodensee, www.keff-hb.de

    Optimierung in der TGA und Gebäude­ausrüstung

    Durch verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen gelang es, bei der technischen Gebäudeausrüstung, der Anlagentechnik und in der energieintensiven Produktion 743 000 kWh/a pro Jahr einzusparen (Energieverbrauch vor dem KEFF-Check: 1.599.642 kWh/a). Dies reduzierte die CO₂-Emissionen um 327,64 Tonnen pro Jahr*. Hierfür war eine Investition in Höhe von 980 000 Euro getätigt worden. Begleitet durch KEFF Südlicher Oberrhein, www.keff-so.de

    Entwicklung eines nachhaltigen ­Bettenhaus-Konzeptes

    Dank der PV-Anlage mit intelligenter Steuerung konnte die energieintensive Bettenreinigung dank sehr hoher Eigenstromnutzung energetisch optimiert werden. Die hierzu investierten 31261 Euro sparen pro Jahr 8,32 Tonnen CO₂* und 15 500 kWh Energie ein (Energieverbrauch vor dem KEFF-Check: 106 209 kWh/a). Begleitet durch KEFF Region Stuttgart, www.keff-rs.de

    Restholznutzung mit saisonalem Speicher für Nahwärmenetz

    Durch das Einspeisen der Abwärme aus Restholz ins Nahwärmenetz, der Heizungsoptimierung und dem weiteren Zubau von PV ergab sich eine CO₂-Einsparung* von 154,1 Tonnen pro Jahr und der Energiebedarf fiel um 650 000 kWh pro Jahr geringer aus (Energieverbrauch vor dem KEFF-Check: 1.200.000 kWh/a). Hierfür genügte eine Investition in Höhe von 60 000 Euro. Begleitet durch KEFF Hochrhein-Bodensee, www.keff-hb.de

    Regionale Kompetenzstellen für Ressourcen­effizienz: KEFF+

    KEFF+ erweitert das Angebot für Unternehmen in Baden-Württemberg: Die regionalen Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz (KEFF+) bieten Unternehmen, insbesondere dem verarbeitenden Gewerbe, eine neutrale und kostenfreie Anlaufstelle mit Unterstützungsangeboten in den Bereichen Ressourceneffizienz und Klimaschutz. Im Fokus von KEFF+ stehen der Materialeinsatz und der Energieverbrauch vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), denen im Vergleich zu den großen Unternehmen oftmals Zeit und Kapazitäten für eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Ressourceneffizienzpotenzialen fehlen.

    Ein Schlüsselelement des Projekts ist der kostenfreie, unabhängige und unverbindliche KEFF+Check vor Ort im Unternehmen. Ziel ist es, Unternehmen für die Potenziale von ressourceneffizienten Prozessen und Technologien zu sensibilisieren, auf Fördermöglichkeiten hinzuweisen und Optimierungsmaßnahmen anzustoßen. Kontakt: www.keffplus-bw.de

    GEB Dossier

    Grundlegende Informationen zum -Thema -finden Sie auch in unserem Dossier Nichtwohnungsbau mit -Beiträgen und News aus dem GEB:

    www.geb-info.de/nichtwohnungsbau

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