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Aldruper Wursthersteller produziert mit Sonnenstrom

Seit der Jahrtausendwende produziert der Fleischermeister Thomas Riedel im eigenen Großbetrieb verschiedene Wurstspezialitäten. Dafür benötigt der Betrieb viel Energie, vorwiegend für das Räuchern, Kochen und Trocknen der verschiedenen Wurstsorten. Um seine Energiekosten zu senken und vor allem zu stabilisieren, hat das Unternehmen jetzt knapp zwei Millionen Euro in einen großen Solargenerator nebst Speicher und Energiemanagement investiert.

Der Energieversorger EWE hat auf dem Gelände des Unternehmens von Thomas Riedel eine Photovoltaikanlage mit einer Modulfläche von rund 4.670 Quadratmetern installiert. Die installierten Paneele erreichen zusammen eine Leistung von 999 Kilowatt. Zwar kann der Betrieb einen großen Teil des Sonnenstroms direkt vor Ort nutzen. Doch um den Eigenverbrauch weiter zu steigern, wurde noch ein Speicher installiert.

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80 Prozent des Strombedarfs decken

Mit seinen 1,38 Megawattstunden ist das Batteriesystem üppig ausgelegt. In Kombination mit einem intelligenten Energiemanagementsystem, das die Nutzung der Photovoltaikanlage und des Batteriespeichers optimiert, kann der Wurstproduzent immerhin etwa 80 Prozent seines jährlichen Strombedarfs für die gesamte Wurstproduktion selbstständig decken.

Zusätzlich ermöglicht die intelligente Steuerung des Speichers durch das Energiemanagementsystem von EWE namens Okean eine voll automatisierte Nutzung. Dadurch kann das Unternehmen eine Vielzahl von Anwendungsfällen abdecken. So wird der Speicher neben der Eigenverbrauchsoptimierung auch teure Lastspitzen vermeiden.

Strom aus zuverlässiger Quelle

Das Batteriesystem wird zudem die Energiebeschaffung von Riedel Wurstwaren optimieren. Denn der Speicher lädt sich automatisch auf, wenn der Strom aus dem Netz günstig zu haben ist. Damit kann Riedel diesen preiswerten Netzstrom nutzen, wenn die Strompreise an den Börsen wieder gestiegen sind. „Mit der Photovoltaik-Speicher-Kombination kann Riedel Wurstwaren praktisch jederzeit auf eine zuverlässige Stromquelle zurückgreifen“, erklärt Nils Spöring von Bestoraged. Der Speicheranbieter ist ein Tochterunternehmen von EWE und hat das Batteriesystem bereitgestellt.

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Kunden wollen nachhaltige Produktion

Für Riedel Wurstwaren ist die Investition aber nicht nur ein Mittel, die Energiekosten zu senken. „Mit der neuen PV-Anlage und dem Stromspeicher gehen wir einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“, sagt Unternehmenschef Thomas Riedel. „Die Lebensmittelketten, mit denen wir zusammenarbeiten, erwarten zunehmend von ihren Zulieferern den Einstieg in die Dekarbonisierung. Unsere Investition in diese Photovoltaikanlage hilft uns, die Anforderungen des Marktes zu erfüllen und unsere Produktionsprozesse noch nachhaltiger zu gestalten.“

Netzbetreiber kann aktiv steuern

Doch das System hat nicht nur Vorteile für den Wurstproduzenten. Denn durch die intelligente Steuerung des Speichers und der Solaranlage kann das System auch zur Netzstabilität beitragen. Denn die Anlage wird durch den Netzbetreiber aktiv gesteuert. Damit speist sie nur so viel Strom ein, wie vom Netz aufgenommen werden kann. In diesem sogenannten Redispatch übernimmt EWE die Abwicklung des bilanziellen und finanziellen Ausgleichs für den Anlagenbetreiber. Der Versorger übernimmt auch die Vermarktung des überschüssigen Sonnenstroms an der Börse, der nicht direkt vor Ort verbraucht werden kann. Damit erfüllt Riedel die gesetzlichen Vorgaben zur Direktvermarktung.

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Solarpark errichtet

Da die Dachfläche für die Installation einer Solaranlage nicht geeignet war, haben sich die Projektpartner entschieden, die Anlage auf einer angrenzenden Grundstücksfläche zu errichten. Diese stellte ideale Bedingungen bereit, wie Michael Porsch, Vertriebsexperte bei EWE, erläutert. „Diese Fläche wurde vorausschauend von der Firma angelegt und bietet ausreichend Platz für eine leistungsstarke Solaranlage mit kombiniertem Speicher“, sagt er. (su)