„Sauberer Solarstrom wird 2025 voraussichtlich die Bahnkohle bei der heimischen Stromerzeugung überholen“, freute sich Körnig auf der Pressekonferenz des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) bei der Fachmesse in München. Er rechnet damit, dass in diesem Jahr mindestens 18 Gigawatt (GW) neue Solarstromanlagen in Deutschland installiert werden, ein leichter Zuwachs gegenüber 2024 (17,5 GW).
Mehr als zwei Millionen installierte Solarstromspeicher
Zulegen werden laut der Prognose des Verbands neben Steckersolargeräten vor allem gewerbliche und Freiflächenanlagen – sowie Gewerbe- und Großspeicher. Dieser Trend zeigt sich aufgrund der Zubauzahlen des 1. Quartals 2025, die der Verband vorlegte. 2 Millionen Solarstromspeicher mit einer Kapazität von mehr als 20 Gigawattstunden (GWh) sind mittlerweile in Deutschland in Betrieb. Insgesamt 1,7 GWh kamen von Januar bis Ende März dazu, rund ein Drittel davon Großspeicher (plus 185 %). Dagegen schwächelt – wie schon im vergangenen Jahr - der Zubau von Heimspeichern und Photovoltaikanlagen auf Eigenheimen.
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Insgesamt sei jedoch der jüngste Geschäftsklimaindex der PV-Branche, den der BSW im März erhob, gestiegen, unterstrich Körnig. 72% der befragten Solarunternehmen erwarten eine deutlich oder eher günstigere (28%) oder befriedigende (44%) Geschäftsentwicklung in den nächsten 6 Monaten. 28 % der befragten Unternehmen sehen eine eher oder deutlich ungünstigere Entwicklung.
Flexiblen Marktbetrieb von Batteriespeichern ermöglichen
Der neuen Bundesregierung gibt Körnig einen Vertrauensvorschuss dafür, dass die Rahmenbedingungen für das weitere Branchenwachstum passen. „Wir sehen im Koalitionsvertrag ein eindeutiges Kommittent zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren, von Batteriespeichern und dem Klimaschutz“, unterstrich Körnig. Nun gelte es dies umzusetzen und vor allem den „Speicher-Turbo jetzt zu zünden“. Batteriespeicher seien die wirkungsvollste und schnellste Maßnahme zur Integration von Solarenergie in den Strommarkt, betonte der Solarverbandschef.
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So sollte sich die neue Regierung vor allem unverzüglich darum kümmern, den zu Jahresbeginn im „Stromspitzengesetz“ beschlossenen flexiblen Marktbetrieb von Batteriespeichern anwendbar zu machen. Zudem müsse die baurechtliche Privilegierung von Batteriespeichern schnell in Kraft gesetzt werden. Anschlussbedingungen, Netzentgelte und Anschlusskosten müssten vereinfacht und reduziert werden, damit sie den schnellen netz- und systemdienlichen Ausbau von Stromspeichern voranbringen.
Nächste Meile beim Photovoltaikausbau nehmen
Vom Ausbauziel von 213 GW bis 2030 bei der Photovoltaik habe Deutschland knapp die Hälfte des Weges geschafft. Nun gelte es mit Ambition die nächste „Meile“ zu nehmen, forderte Körnig – im Gleichklang mit der effizienteren Nutzung und dem Ausbau eines leistungsfähigen Stromnetzes sowie der Digitalisierung des Energiesystems. (hcn)