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Pekohaus-Konzept

Gegendarstellung

In der Ausgabe 02-2024 des GEB wurden in dem Fachgespräch zu pragmatischen Wärmekonzepten ab Seite 49 mehrere unrichtige Behauptungen zum Pekohaus-Konzept vorgebracht. Die Diskutanten nahmen dabei mehrfach Bezug auf den Artikel Der Royal-Flush im Effizienzpoker? in GEB 09-2023, in dem das Konzept ausführlich beschrieben wird. Die in dem Fachgespräch vorgebrachten Argumente stehen in einem erheblichen Widerspruch zu den Aussagen im Artikel und offenbaren Informationsdefizite sowie einseitige Sichtweisen in der etablierten Energieberatung. Aufgrund der vielen unrichtigen Behauptungen sehe ich mich zu folgender Gegendarstellung gezwungen. Es wird unter anderem behauptet,

  • das Pekohaus-Konzept wäre ein Heizungskonzept.
  • Tatsächlich ist es ein umfassendes Energieversorgungskonzept für Wohngebäude, das das Heizen, den Haushaltsstrom, die graue Energie und die Elektromobilität einschließt. Darauf weist eindeutig bereits der Vorspanntext zu dem Artikel hin.

  • das Pekohaus-Konzept würde die zeitliche Abfolge von Energieerzeugung und Energieverbrauch nicht berücksichtigen.
  • Tatsächlich ist das Ziel des Pekohaus-Konzepts die vollständige Energieautonomie zu jederzeit, siehe Abb.2 im Artikel in GEB 09-2023. Sofern dieses Ziel nicht erreicht wird, reduziert es den maximalen Stromimport aus dem Stromnetz zu jeder Zeit mehr als alle anderen Konzepte.

  • die Wärmedämmung sei essenziell und die Photovoltaik nur eine ­ Zusatzinvestition.
  • Das war einmal vor 30 Jahren der Fall, als die ersten Plusenergiehäuser errichtet wurden. Tatsächlich ist es inzwischen aus wirtschaftlichen Gründen genau umgekehrt. Im Artikel von Herrn Wilfried Walther ab Seite 44 wird die Gebäude-PV einfach weggelassen. Gerade sie ist jedoch der „Game-Changer“ für die Energieversorgung von Gebäuden. In den letzten 30 Jahren sind die Kosten für die Gebäude-PV um weit über 90 Prozent gefallen.

  • es gäbe im Pekohaus-Konzept eine sogenannte „Winterlücke“ in der PV-Leistung.
  • Bei richtig dimensionierter PV-Anlage und zugehörigem Speicher nach dem Pekohaus-Konzept gibt es diese jedoch nicht.

  • dass die Reduzierung der Heizlast durch Dämmung entscheidend wäre.
  • Tatsächlich kommt es auf die Dimensionierung und Kosten des Gesamt-Systems im Pekohaus-Konzept an. Und dabei spielt die Dämmung aus wirtschaftlichen Gründen nur noch eine untergeordnete Rolle.

  • es würde zur Abdeckung der Spitzenlast keine Rolle spielen, ob zur Ergänzung einer Wärmepumpe ein Heizstab oder eine Infrarotheizung verwendet wird.
  • Tatsächlich führt die Verwendung einer Infrarotheizung zu einer typischen Stromeinsparung von durchschnittlich zehn Prozent gegenüber dem Heizstab.

  • es ginge beim Pekohaus-Konzept nur um die Verwendung einer Infrarotheizung.
  • Tatsächlich geht es um die richtige Anwendung der Infrarot­heizung im Rahmen eines umfassenden Energieversorgungskonzepts. Die Infrarotheizung ist dabei neben der Wärmepumpe nur eine der möglichen Systemkomponenten.

  • das Passivhaus-Konzept sei „bewährt“ und man dürfe keine Experimente machen.
  • Tatsächlich ist das Passivhaus-Konzept mittlerweile als energetischer Standard völlig überholt. Das Pekohaus-Konzept hat sich in den letzten 20 Jahren mit vier Konzeptvarianten in der Praxis bewährt und führt in der Altbausanierung mindestens bis zum Energie-Amortisationshaus, im Neubau sogar bis zum Energie-Autonomiehaus. Das ist vier bis fünf Energiestandardstufen besser als das Passivhaus-Konzept.

  • die Installation einer Infrarotheizung im Pekohaus-Konzept wäre problematisch wegen einer zu hohen Netz-Anschlussleistung.
  • Tatsächlich kann die Infrarotheizung per Fernabschaltung vom Netz genommen werden, wie es schon immer bei den Wärmepumpen üblich ist. Die Systemintegration in das Stromnetz ist also kein Problem. Außerdem wird die vollständige Energie-Autonomie angestrebt, was diesen Punkt völlig obsolet macht.

  • das Pekohaus-Konzept würde die graue Energie nicht berücksichtigen.
  • Tatsächlich ist das Pekohaus-Konzept nach meinem Wissen das einzige bekannte Energieversorgungskonzept für Gebäude, das die graue Energie von vorneherein berücksichtigt. Das ist zudem ausführlich auf Seite 17 im Artikel „Der Royal Flush im Effizienzpoker?“ im GEB 09-2023 beschrieben.

  • die Stromversorger müssten wegen des Pekohaus-Konzepts massiv an Leistung zubauen und die Preise erhöhen.
  • Das Gegenteil ist der Fall. Die nach dem Pekohaus-Konzept versorgten Gebäude belasten das Stromnetz weniger oder sogar überhaupt nicht mehr.

  • das Pekohaus-Konzept wäre für den Gebäudebesitzer nicht wirtschaftlich und würde die Energiewende behindern.
  • Auch hier ist genau das Gegenteil der Fall. Das Pekohaus-Konzept ist sowohl bei den Investitionskosten als auch in den Verbrauchskosten günstiger als das Passivhaus-Konzept. Im bisherigen zweistufigen Sanierungskonzept (Dämmung der Gebäudehülle plus neues Heizungssystem) können die Maßnahmen an der Gebäudehülle stark reduziert und die Sanierung in viel kürzerer Zeit umgesetzt werden. Das Pekohaus-Konzept ist also ein Beschleuniger für die Energiewende. 

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