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Digitales Fachforum

Gebäudehülle braucht Fokus

Wir starten am ersten Tag mit der Keynote des früheren Chefs des Potsdam Klima Instituts, Hans Joachim Schellnhuber. Seine Position zum Bauen: Der Einsatz organischer Baustoffe würde erhebliche Mengen an klimaschädlichen Emissionen vermeiden. „Darüber hinaus würde sogar eine mächtige CO2-Senke entstehen“, sagt er und stellt sich der Diskussion dazu. Besonders spannend ist dies vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte darüber, wie Holz nachhaltig zum Bauen genutzt werden kann, ohne Wälder zu plündern.

Am Nachmittag folgt ein Vortrag der renommierten Berliner Architektin Laura Fogarasi-Ludloff. Ihr Thema: Konstruktionen, die einfach, sinnlich anregend und baukonstruktiv sinnvoll sind. „Manche Baustoffe lassen nachhaltige Alternativen zu, bei anderen muss der Einsatz auch aus energetischen Gründen sparsam erfolgen.“ Sie wird in ihrer Keynote zeigen, in denen sie ihre Ideen umsetzt.

Am zweiten Tag kommt Christine Lemaitre zu Wort. Ihr Thema: Relevanz der Gebäudehülle für das nachhaltige Bauen. Was bedeutet das für Planung und Materialauswahl und was sollten Beratende und ausführende Unternehmen beachten? Das ist angesichts der Anforderungen des Bundes in Richtung nachhaltiges Bauen über das Qualitätssiegel Nachhaltige Gebäude besonders relevant. Wie müssen sich Planer und Fachhandwerker auf das Thema einstellen? Welche Zusatzqualikationen sind gefordert und wie aufwändig ist es, sie zu erwerben?

Nachhaltigkeit und Gesundheit sind Themen, die auch die Fensterbranche seit längerer Zeit umtreiben. Dabei geht es unter anderem um Fensterkonstruktionen, die eine Trennung der verwendeten Materialien und deren Recycling einfacher machen und um Lösungen, die den Energieverbrauch in Herstellung und Nutzung der Produkte weiter reduzieren. Verena Oberrauch, Präsidentin des Branchenverbands Eurowindoor, will Nachhaltigkeit noch stärker in ihrem Verband verankern. Sie wird berichten, wie die europäische Perspektive zum Thema effiziente Gebäudehülle und Fenster aussieht.

In thematisch gebündelten Slots stellen Unternehmen – wie bei den vorherigen Fachforen – ihre Lösungen vor, die zu mehr Effizienz, guter Architektur und wohngesunden Gebäuden beitragen. Das digitale Fachforum Gebäudehülle bietet unter anderem Themenslots zu Lüftung, Fassade und Fenster.

Zu ersten Mal starten wir eine Spendenaktion. Wir haben soziale Einrichtungen und Vereine aufgerufen, die ihre Gebäudehülle optimieren wollen, sich zu bewerben. Die Resonanz war groß. Wir machen es aber spannend: Für wen wir uns entschieden haben und wer bis zum Fachforum 2023 unser Spendenpartner wird, wird erst auf dem Fachforum selbst verraten.

1 Energiesprong Projekte Herford (oben) und Köln (links)

Bild links: Zeller Koelmel Architekten; Bild oben: WWS Herford

1 Energiesprong Projekte Herford (oben) und Köln (links)

Drei Gebäudekonzepte – welches ist Ihr Favorit?

Wie bei den vergangenen beiden digitalen Fachforen erwartet Sie gegen Ende des zweiten Veranstaltungstages eine 20-minütige Objektpräsentation von Claudia Siegele aus der GEB-Redaktion.

Hatte sie bisher immer über drei Objekte referiert, die von den Teilnehmern aus fünf Vorschlägen im Abstimmungsverfahren ausgewählt worden waren, so kommt diesmal nur ein Projekt aus drei Vorschlägen zum Zug - dafür bleibt mehr Zeit, um in die Details zu gehen und anschließend Fragen von den Teilnehmern zu beantworten. Zur Auswahl stehen in diesem Jahr folgende Objekte, aus denen Sie Ihren Favoriten online unter https://t1p.de/GEB220901 bestimmen können:

Energiesprong-Sanierungen in Herford und Köln

Anfang 2021 startete das kommunale Wohnungsunternehmen WWS Herford die serielle Sanierung von vier Mehrfamilienhäusern nach dem Energiesprong-Prinzip (Abb. 1). Eine Besonderheit des Konzeptes ist die Solarwaben-Dämmung, die alleine über die Gebäudehülle bis zu 90 Prozent des Energiebedarfs einspart. Das Funktionsprinzip ist so simpel wie effizient: Zellulosewaben, die in die Glasfassade integriert sind, erzeugen mithilfe der im Winter tief stehenden Sonne ein warmes Luftpolster, das das Gebäude wie eine Dämmschicht umhüllt. Insgesamt reduzierte sich der Primärenergiebedarf der Häuser von vormals 379 kWh/(m²a) nach der Modernisierung auf 41 kWh/(m²a).

Bei dem Pilotprojekt in Köln-Zollstock (Abb. 1) wurde erstmalig in der deutschen Energiesprong-Historie die KfW Effizienzklasse 40 plus erreicht – ein weiteres Novum ist das Umsetzen der Prinzipien des kreislaufgerechten Bauens. Bemerkenswert ist zudem ein neuartiges, fassadenintegriertes Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, das ohne Betreten der Wohnungen gewartet werden kann.

2 Wohnhaus L49 in Felldorf

Bild: Zooey Braun Fotografie

2 Wohnhaus L49 in Felldorf

Wohnhaus L49 in Felldorf bei Tübingen

Das Energiekonzept dieses modernistischen, zweigeschossigen Wohnhauses (Abb. 2) ist eine Kombination aus erdgekoppelter Wärmepumpenanlage (6,8 kW Fix-Speed-Wärmepumpe, 700 m Grabenkollektor) mit Trinkwarmwasserspeicher, Betonkernaktivierung und PV-Modulen (6,3 kWp).

2020 erreichte die Anlage eine Jahresarbeitszahl von 5,0 für die Gebäudebeheizung. Statt einer mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgen motorisch betriebene Dachfenster für den nötigen Luftaustausch – gesteuert über CO₂-Sensoren in den sensiblen Wohnräumen.

Nachhaltiges Gemeinschaftsprojekt in Erdeven (F)

Am Anfang stand eine Idee: Drei Freunde, die Architektur studierten, beschlossen, gemeinsam mit und für ihre Familien ein Haus in der Bretagne zu bauen. Sie verwirklichten einen Neubau mit vier Einheiten auf 450 Quadratmetern, der aus drei Apartments und einem Gemeinschafts- und Bürobereich besteht, jeweils durch Wintergärten voneinander getrennt, die als bioklimatische Gewächshäuser konzipiert sind (Abb. 3).

Auch hier spielen die Dachfenster eine wichtige Rolle im energetischen Konzept: Insgesamt sorgen elf Dachfenster auf der Nordseite und 16 Dachfenstern auf der Südseite für maximalen Solarwärmeeintrag und ein Maximum an Tageslicht. Die Nordwände der Gewächshäuser sind teilweise massiv, um Wärmeverluste zu vermeiden. Ein duales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie eine üppige Dämmschicht sorgen im Winter für ein optimales Raumklima.

Unter www.geb-info.de/gebaeudehuelle-im-fokus können Sie sich kostenlos zum Fachforum Gebäudehülle anmelden.

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