Der Projektierer Maxsolar hat in der Gemeinde Darstadt, einem Ortsteil von Ochsenfurt im Landkreis Würzburg, einen neuen Solarpark gebaut. Die rund 115.000 installierten Module bringen es zusammen auf eine Leistung von 70 Megawatt. Dank der modernen Technik, die eingesetzt wurde, liefert die neue Anlage jedes Jahr etwa 80 Millionen Kilowattstunden sauberen Solarstrom.
Der Netzanschluss der Anlage erfolgte über ein eigenes Umspannwerk, das Maxsolar zusätzlich zum Solarpark errichtet hat. Zudem musste Maxsolar eine 14 Kilometer lange Erdleitung zum Netzanschlusspunkt errichten. Der Projektierer hat dennoch die gesamte Anlage ohne staatliche Unterstützung finanziert. Die Refinanzierung der Anlage läuft ausschließlich über Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements – PPA) mit direkten Abnehmern in der Region.
Dividende für die Bürger:innen
Doch nicht nur der Strom bleibt in der Region, sondern auch die finanzielle Wertschöpfung. Dies war eine zentrale Voraussetzung für die Genehmigung der Anlage durch die Stadt Ochsenfurt, wie Bürgermeister Peter Juks betont. Deshalb wird ein Teil der Anlagen zur Bürger:innenbeteiligung freigegeben. Über eine Mitgliedschaft bei der Energiegenossenschaft Egis ist es möglich, finanziell an der Anlage zu partizipieren.
Die Bürger:innen erhalten dann eine entsprechende Dividende unter anderem vom Ertrag des Solarparks. „Wer investiert, setzt sich aktiv für die Energiezukunft der Region ein und profitiert zugleich von den Erträgen der Anlage“, erklärt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der Egis. Nach Angaben der Genossenschaft wird es Ende September eine Informationsveranstaltung zur Beteiligung geben.
So funktioniert eine sozial gerechte Finanzierung der Energiewende
Geld für die kommunale Kasse
Außerdem zahlen die Betreiber Maxsolar und Egis jährlich eine freiwillige Kommunalabgabe im sechsstelligen Bereich an die Stadt Ochsenfurt. Diese verwendet das Geld unter anderem für den Bau und Unterhalt von Spielplätzen und Kindergärten, für die Vereinsgemeinschaft oder andere kommunale Projekte. Nach Angaben der Egis fließen so in den nächsten 30 Jahren insgesamt rund 4,8 Millionen Euro durch die Photovoltaikanlage in den städtischen Haushalt.
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Dazu kommen noch die Einnahmen aus der Gewerbesteuer. „Mit dem Bürgersolarpark profitieren Klima, unser Finanzhaushalt und wir alle“, betont Bürgermeister Peter Juks. „Das Projekt zeigt, dass Wertschöpfung und Energiewende zusammengehören, und zwar nicht abstrakt, sondern ganz konkret vor Ort“, ergänzt Pascal Lang von der Egis.
Neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Die Anlage wird zusätzlich die Biodiversität in der Region unterstützen. Denn die Flächen bleiben weitgehend unversiegelt. Zusätzlich werden sie extensiv gepflegt und nicht gedüngt. Das sei gut für das Grundwasser sowie Flora und Fauna, betonen die Projektpartner. Zusätzlich schaffen Blühstreifen, Hecken und Rückzugsorte für Tiere wie Feldlerchen, Insekten und Niederwild neue Lebensräume. Auch ein Ausgleichsprojekt für den gefährdeten Feldhamster wurde umgesetzt. „Wir kombinieren die Energiewende mit konkreten Maßnahmen für den Naturschutz. Das zeigt: Klimaschutz und Artenvielfalt gehen Hand in Hand“, sagt Pascal Lang.