Mit dem Wettbewerb „Preis Soziale Stadt“ möchten die Auslober die Öffentlichkeit für die vielfältigen sozialen Probleme in Quartieren sensibilisieren. Der Preis soll die Verantwortlichen in Städten und Kommunen, Wohnungsunternehmen und Bürgerinitiativen ermutigen, ihre Erfahrungen mit Projekten zur sozialen Stabilisierung der Wohnquartiere bekannt zu machen. Mit den Auszeichnungen sollen die Bemühungen um soziales Miteinander in den Stadtquartieren gewürdigt werden. Im Mittelpunkt der eingereichten Projekte sollten daher Erfolge bei der Arbeit am Zusammenhalt des Gemeinwesens in den Stadtteilen wie in den Nachbarschaften stehen.
In diesem Jahr war die Preisverleihung zugleich Jubiläum, denn seit inzwischen 25 Jahren würdigt die Gemeinschaftsinitiative des AWO Bundesverbands, des Deutschen Städtetags, des Verbands der Wohnungswirtschaft GdW, des Deutschen Mieterbundes sowie des vhw Bundesverbands für Wohnen und Stadtentwicklung mit dem Wettbewerb derlei soziale Initiativen.
Am 6. Mai 2025 wurden also in Berlin erneut fünf Projekte mit dem „Preis Soziale Stadt“ ausgezeichnet, und auch in diesem Jahr hat sich gezeigt: Die Komplexität städtischer Herausforderungen lässt sich am besten gemeinsam, vor Ort und mit ideenreichen Ansätzen bewältigen.
Axel Gadeschko, Präsident des GdW, unterstrich bei der Preisverleihung die Bedeutung des Wettbewerbs: „Seit 25 Jahren zeigt der Preis Soziale Stadt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Menschen aus Wohnungswirtschaft, Kommunen, Zivilgesellschaft und Nachbarschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die ausgezeichneten Projekte sind nicht nur Orte gelebter Solidarität, sondern auch Mutmacher in herausfordernden Zeiten. Gerade jetzt, wo gesellschaftlicher Zusammenhalt, Integration und Teilhabe vor neuen Belastungsproben stehen, braucht es diese Leuchttürme, die zeigen: Wandel gelingt, wenn man ihn gemeinsam gestaltet. Soziale Verantwortung und Quartiersarbeit sind keine abstrakten Begriffe, sondern sichtbarer Ausdruck engagierten Handelns – getragen von den Menschen und Institutionen vor Ort“.
Im Rahmen der Preisverleihung wurde außerdem die Studie Überforderte Quartiere – Engagement – Auswege – Lösungen vorgestellt, die das InWIS Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung im Auftrag des GdW erstellt hat. si
Die fünf Preisträger:
ZusammenWachsen / Bürgerpark Kopernikus – Rudolstadt
RUWO Rudolstädter Wohnungsverwaltungs- und Baugesellschaft mbH
Mit der Initiative „ZusammenWachsen“ wurde eine ehemals brachliegende Abrissfläche im Stadtteil Kopernikus in einen lebendigen Bürgerpark umgewandelt. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Bewohner für ihr Wohnumfeld zu sensibilisieren und aktiv in dessen Gestaltung einzubeziehen. Der Park dient heute als generationsübergreifender Treffpunkt, fördert Begegnungen und schafft ein neues Gemeinschaftsgefühl im Quartier. Besonders hervorzuheben ist die breite Beteiligung der Bürger bei Pflege, Organisation und Nutzung der Freifläche.

Bild: Ralf Appelfeller

Bild: Andre Wagenzik
Kooperation Wohnungswirtschaft Wersten Südost – Düsseldorf
Rheinwohnungsbau GmbH • Sahle Wohnen • Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf u. a.
Im Düsseldorfer Stadtteil Wersten-Südost entstand nach Auslaufen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ eine langfristige Kooperation mehrerer Wohnungsunternehmen. In einem gemeinsamen Vertrag verpflichteten sich die Akteure, die begonnene Quartiersarbeit mit eigenen Mitteln fortzuführen. Ziel ist es, die Lebensqualität der Bewohner zu erhalten und weiterzuentwickeln. Durch gezielte Aktionen, Beteiligungsprozesse und ein professionelles Quartiersmanagement wird das Gebiet kontinuierlich stabilisiert.

Bild: Linneweber Architektur+Quartier

Bild: Andre Wagenzik
Quartiersarbeit Viehweide – Sindelfingen
Stadtjugendring Sindelfingen e. V. • Wohnstätten Sindelfingen GmbH • Stadt Sindelfingen
Im Stadtteil Viehweide – einem Gebiet mit hoher Verdichtung und vielfältigen sozialen Herausforderungen – wurde bereits 2007 eine eigene Quartiersarbeit etabliert. Ziel war es, die Integration verschiedener Kulturen zu fördern, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und den Bewohnern das Gefühl zu geben, Teil einer lebendigen Gemeinschaft zu sein. Mit viel Engagement, Eigeninitiative und einer Reihe erfolgreicher Projekte – darunter eine regelmäßig erscheinende Stadtteilzeitung und eine selbst betriebene Website – hat sich die Quartiersarbeit zu einer festen Institution entwickelt.

Bild: Beate Faust Stadtjugendring e.V.

Bild: Andre Wagenzik
Safe-Hub Berlin – Wedding
AMANDLA gemeinnützige GmbH
Der Safe-Hub im Berliner Stadtteil Wedding ist ein Bildungs- und Sportzentrum für Kinder und Jugendliche in herausfordernden Lebenslagen. Sport wird hier gezielt mit pädagogischen und sozialen Angeboten kombiniert, um Werte wie Teamgeist, Respekt und Verantwortung zu vermitteln. Ziel ist es, jungen Menschen neue Perspektiven zu eröffnen und sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu stärken. Das Projekt beeindruckt durch seinen umfassenden Empowerment-Ansatz und die Verbindung von Stadtentwicklung, Bildung und Teilhabe.

Bild: Amandla

Bild: Andre Wagenzik
Quartier am Markt – Hofgeismar
Selbstbestimmt Leben Gemeinsam Wohnen e.V.
Direkt im Herzen der Stadt gelegen, bietet das Quartier am Markt in Hofgeismar einen Ort für offenen Austausch, Nachbarschaftshilfe und freiwilliges Engagement. Die zentrale Anlaufstelle verbindet generationsübergreifende Aktivitäten mit niedrigschwelligen Angeboten, die auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sind. Das Projekt steht exemplarisch für den Aufbau sozialer Netzwerke in ländlich geprägten Regionen und zeigt, wie Begegnungsorte zur Belebung von Innenstädten beitragen können.