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Podcast

Zirkuläres Bauen im Überblick

Anja Rosen: Der Urban Mining Index bewertet die Zirkularität von Baustoffen und Bauteilen.

Bild: Privat

Anja Rosen: Der Urban Mining Index bewertet die Zirkularität von Baustoffen und Bauteilen.
Sina Jansen: Planende müssen sich mit dem Bauprozess anders auseinandersetzen.

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Sina Jansen: Planende müssen sich mit dem Bauprozess anders auseinandersetzen.

Die Professorin Anja Rosen von der Technischen Universität Wuppertal spricht in der Podcast-Episode zum Urban Mining Index darüber, wie gut sich Bau­stoffe und Bauteile für die Wiederverwendung eignen. Der Urban Mining Index, den sie entwickelt hat, bemisst den Anteil an Materialien eines Gebäudes, den man in geschlossenen Kreisläufen halten kann. Über den gesamten Lebenszyklus werden alle eingehenden Rohstoffe und alle daraus resultierenden späteren Wertstoffe quantifiziert und in Bezug auf ihr Nachnutzungspotenzial bewertet.

Ein hinterlegter Bauteilkatalog enthält Zirkularitätskennwerte, beispielsweise Sekundärrohstoffanteile von Materialien oder das sogenannte Materialpotenzial, das Auskunft über mögliche Recyclingquoten nach dem Rückbau gibt. Das sei nicht nur wichtig, um den CO2-Fußabdruck durch die Baustoffe zu reduzieren, sondern auch, um Gebäude fit zu machen für kommende Anforderungen der EU, argumentiert Rosen.

Die Europäische Kommission hat mit ihrem Green Deal beschlossen, bis zum Jahr 2050 eine vollständige Circular Economy werden zu wollen. Rosen ist es wichtig, zwischen Re-Use und Recycling zu unterscheiden. „Eine Wiederverwendung meint den Erhalt der Produktgestalt und den Einsatz für den gleichen Zweck“, erklärt sie. Die Angaben aus dem Index lassen sich auch in das System der DGNB zur Nachhaltigkeitsbewertung integrieren. „Für das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für öffentliche Gebäude sollte das Thema Wiederverwendung neu bewertet und in einer neuen Version berücksichtigt werden“, schlägt Rosen vor.

Sina Jansen vom Natural Building Lab der TU Berlin beschäftigt sich ebenfalls theoretisch und praktisch mit den Optionen und Hürden des zirkulären Bauens. „Vor dem Hintergrund des wirklich dramatischen Einflusses des Bausektors auf den Klimawandel, auf Ressourcenverbrauch und vor allem die Frage von endlichen Deponieräumen ist es ganz dringend notwendig, dass wir als Planende uns mit dem Ressourcenverbrauch und Einsatz anders und stärker auseinandersetzen“, fordert sie in der
Podcast-Episode Wiederverwendung von Baustoffen.

Auf der Fachmesse Bau in München hat sie Gitterträger aus Altholz vorgestellt und ist damit auf großes Interesse gestoßen. Sie will zeigen, was möglich ist, und Hürden im Baurecht beseitigen, die bislang die Nutzung wiederverwendbarer Materialien verhindern. Das Ziel: die Verankerung von wiederverwendbaren Materialien in den gängigen Planungs- und Bauprozessen und die Entwicklung der dazu notwendigen Zwischenschritte.

GEB Podcast

Mittlerweile umfasst der Podcast Gebäudewende 21 Episoden. GEB-Chefredakteurin Pia Grund-Ludwig diskutiert mit Gästen aus Politik, Forschung und Unternehmen über Themen wie Lowtech-Konzepte für Gebäude, die Aufgaben von Energieberatung jenseits von Förderung, die Chancen von Wasserstoff in Quartierskonzepten, kommunalen Klimaschutz, die Notwendigkeit der Effizienz zum Erreichen der Klimaziele, serielle Sanierung, clevere Neunutzung von Baustoffen und Innovationen bei Anlagentechnik und Gebäudehülle. Alle Episoden finden Sie im Überblick unter www.geb-info.de/podcast und auf allen gängigen Podcast-Plattformen unter dem Stichwort „Gebäude­wende“.

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