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Nationaler Emissionshandel: 2026 beginnen erste CO₂-Versteigerungen

Erstmals wird der CO₂-Preis im Gebäude- und Verkehrsbereich im kommenden Jahr per Auktion ermittelt. Das Umweltbundesamt (UBA) hat jetzt die Leipziger Energiebörse European Energy Exchange (EEX) mit der Durchführung beauftragt. Allerdings wird es noch keine freie Preisbildung geben. Im Brennstoffgesetz ist ein Preiskorridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO₂ (€/t CO₂) vorgesehen. Damit könnte der Preis für die Zertifikate steigen. Derzeit liegen sie laut UBA bei 55 €/t CO₂.

ETS-2 funktioniert nach dem Prinzip Cap and Trade

Damit wird ein wichtiger Schritt des Übergangs vom Nationalen Brennstoffhandel mit Festpreisen zum EU-Emissionshandel für Gebäude und Straßenverkehr (ETS-2) vollzogen, der 2027 starten wird. Wie schon der bereits bestehende EU-Emissionshandel für Energie und Industrie (EU-ETS 1) ist auch der EU-ETS 2 nach dem Prinzip Cap and Trade aufgebaut. Das heißt, dass zunächst eine jährlich sinkende Höchstmenge zulässiger Emissionen festgelegt wird (Cap), dann entsprechend viele Zertifikate herausgegeben werden und die erfassten Unternehmen Zertifikate auf einem Sekundärmarkt handeln können (Trade). Die Teilnehmer, die sogenannten Inverkehrbringer wie Gashändler, sind verpflichtet, jedes Jahr so viele Zertifikate abzugeben, wie es den Emissionen entspricht, die durch die von ihnen in den Verkehr gebrachten Brennstoffe verursacht werden.

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Während also in der Übergangsrunde, die nach den gleichen Regeln funktionieren soll, wie das System ab 2027, die Preise kalkulierbar sind, sind die Ergebnisse für die Jahre ab 2027 noch völlig offen. Experten wie Agora Energiewende gehen allerdings davon aus, dass der Preis pro Tonne CO₂ deutlich steigen könnte – und damit auch die Preise für Verbraucher. Studien gehen demnach von Preisen bis zu 300 €/t CO₂ aus.

CO₂-Preis: Deutsche sind auf steigende Kosten nicht vorbereitet

Der ETS könnte 180 Milliarden Euro in sechs Jahren einbringen – bei 150 €/t CO₂

⁠„Die CO₂-Bepreisung im Gebäude- und Verkehrsbereich ist ein zentraler Baustein, um die deutschen Klimaschutzziele in diesen Sektoren zu erreichen“, betont hingegen UBA⁠-Präsident Dirk Messner. Allein 2024 seien rund 13 Milliarden Euro erzielt worden, die in den ⁠Klima⁠- und Transformationsfonds der Bundesregierung flossen, so Messner.

9 Tipps für einen sozial gerechten Klimaschutz

Agora Energiewende berechnete 2023, ein durchschnittlicher CO₂-Preis im ETS-2 von 150 €/t CO₂ zwischen 2027 und 2032 könnte zu staatlichen Einnahmen Deutschlands von rund 180 Milliarden Euro führen. Um soziale Härten durch steigende Benzinpreise und Heizkosten zu vermeiden, wird seit langem ein Klimageld gefordert, das jedem Bürger eine feste Summe pro Jahr garantiert. Die Ampelregierung konnte diese Pläne allerdings nicht mehr umsetzen. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wird zwar versprochen, die Einnahmen an die Bürger zurückzugeben, doch ein Klimageld wird nicht erwähnt. Stattdessen soll es „unbürokratische und sozial gestaffelte Entlastungen und Förderungen beim Wohnen und bei der Mobilität“ geben sowie eine unbürokratische Kompensation für besonders betroffene Unternehmen.

Die neuen klimaschädlichen Subventionen sind ein Zeichen für Feigheit vor dem Wahlvolk