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Die schlaue Assistentin

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Und dies gilt auch für die Tätigkeiten, mit denen es Energieberatende zu tun haben. Im Podcast Gebäudewende erklären Expertinnen und Experten, an welchen Stellen KI-Systeme dem Menschen unter die Arme greifen können. Sie sprechen aber auch über die Grenzen der Technologien und über die Frage, ob Energieberatende künftig Angst um ihren Job haben müssen.

Mit ihren Möglichkeiten kann KI etwa helfen, Heizungen optimal zu betreiben. Wie das funktionieren kann, zeigt beispielhaft das Projekt Secai. Das System, das dabei entwickelt wird, analysiert in Echtzeit die Daten aus Sensoren, die in einer Wohnung verbaut sind, und kombiniert diese mit Wetterprognosen. Auf dieser Basis wird die Wärmezufuhr so gesteuert, dass sie dem individuellen Bedarf gerecht wird – was zu deutlichen Energieeinsparungen führen kann.

Simulationen in Sekunden erledigt

Doch KI kann die Energieberatenden auch direkt bei ihrer Arbeit unterstützen. Dazu zählen etwa die KI-Funktionen des Software-Anbieters Hottgenroth. Unter der Bezeichnung Hott-KI hat er eine Software entwickelt, die aus einem bestehenden Grundrissbild automatisiert ein 3D-Gebäudemodell erstellt. Anwender können damit schneller ihre Arbeit erledigen.

Tempo in den Job von Energieberatenden bringen auch Berta und Rudi. Hinter dem Namen verbergen sich zwei Software-Programme des Startups Digital Building Industries (DBI). Mit diesen können Nutzer dank KI eine Energieprognose für ein Gebäude erstellen und dann dafür die optimale Energieversorgung berechnen. Laut Bernd Petraus, Mitgründer und technischer Vorstand von DBI, lassen sich aufwendige Simulationen so innerhalb von Sekunden durchführen – statt in Minuten oder sogar Stunden.

Weiteres Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten der KI in der Energieberatung ist die Software von Grundsteine. Sie hilft beim Abarbeiten von Verwaltungsaufgaben, zum Beispiel beim Prüfen von Rechnungen und Erstellen von Checklisten für den individuellen Sanierungsfahrplan. Damit entlaste die KI die Energieberatenden und sorge für bessere Qualität beim Erledigen der Aufgaben, so Grundsteine-Mitgründer Tilmann Böhme.

Dafür nutzt Grundsteine generative KI, die etwa von ChatGPT bekannt ist. Böhme glaubt, dass künftig noch viel mehr möglich sein wird. So genannte KI-Agenten könnten bald unterschiedliche Tätigkeiten übernehmen und somit dem Energieberatenden quasi als Assistent dienen, der Aufgaben auch schon proaktiv übernimmt.

KI macht nur die Vorarbeit

Solche Zukunftsszenarien nähren die Angst, dass KI eines Tages den Menschen komplett ersetzt. Dafür gibt es nach Meinung von Petraus jedoch keinen Anlass. Ein Energieberatender sei nach wie vor notwendig, um unter anderem die Energiekonzepte, die mit Berta und Rudi erstellt werden, zu hinterfragen und mit diesen weiterzuarbeiten. KI macht also quasi nur die Vorarbeit für den Menschen.

Lennart Feldmann vom Energieberatenden-Verband GIH weist noch auf einen anderen Punkt hin. Die Interaktion mit dem Kunden auf einer menschlichen Ebene sei durch keine KI zu ersetzen. Schließlich gehe es häufig um große Investitionen. Und die Entscheidung darüber möchte man keiner Maschine überlassen.

Feldmann hat aber eine klare Botschaft an alle Energieberatenden. Und die lautet, sich unbedingt mit KI zu beschäftigen. „Auf jeden Fall sollten Leute, die noch keine Erfahrungen mit dem Thema haben, damit anfangen und einfach mal ausprobieren.“ Denn eines ist sicher: Die KI wird nicht verschwinden – nicht aus unserem Leben und auch nicht aus der Energieberatung. ms

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