Der Bundesverband Energiespeicher (BVES) fordert die Bundesregierung auf, sich stärker auf Speicher und nicht nur auf den Netzausbau zu konzentrieren, wenn es um die Integration von mehr Ökostrom ins Netz geht. So verweist der Verband auf einen Auftrag von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zur Untersuchung des aktuellen Stands der Energiewende.
Alle Technologien einbeziehen
Der Auftrag an eine Beratungsgesellschaft beinhaltet primär die Konzentration auf den Netzausbau und klammert mögliche Flexibilitäten wie Speicher, Elektroautos oder Wärmepumpen aus, kritisiert der Verband. „Wer den Erfolg der Energiewende sichern will, muss alle relevanten Technologien systemisch mitdenken“, betont Urban Windelen, Geschäftsführer des BVES. Er fordert, dass die Bundesregierung den Schwerpunkt auf die dringenden offenen Fragen legt. Dies reicht von Genehmigungen und Netzanschlüssen über Baukostenzuschüsse und Netzentgelte bis zum Anlagenbetrieb. „Diese Themen dulden keinen Aufschub mehr“, sagt Windelen. „Hier braucht es die Politik mit am Steuerrad sowohl auf der Bundes- als auch auf der Landesebene.“
Reform der Netzentgelte auf Speicher abstimmen
Die aktuelle Lage bei den Netzanschlussverfahren sei letztlich nur ein Symptom der fehlenden Klarheit. „Es gibt viel Aufholbedarf, bisheriger Versäumnisse. Netzregulierung und Energiepolitik müssen Hand in Hand abgestimmt werden“, fordert Windelen. So muss auch die Reform der Netzentgelte auf eine stärkere Rolle von Speichern abgestimmt werden. Denn diese passen nicht in die bestehende Entgeltsystematik von Erzeugern und Verbrauchern.
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Verschiedene Betriebsweise berücksichtigen
Bei den Netzentgelten müssen die verschiedenen Betriebsweisen der Speicher stärker berücksichtigt werden. Schließlich bieten sie die Flexibilität, die viel Netzausbau sparen kann. Flexibilität hinter dem Netzanschluss wiederum ist aus Sicht des Verbandes ein Schlüssel zu einer guten Netzauslastung und benötigt daher entsprechende Anreize. Besonders wichtig ist aber die Sektorenkopplung. Vor allem für Projekte, die Flexibilität übe die Wärmeerzeugung bereitstellen, brauchen Planungssicherheit. (su)