Fünf Monate nach dem Erlass des gerade im Amt angetretenen US-Präsidenten Donald Trump gegen die Fortführung von Offshore-Windparkprojekten haben Projektierungsunternehmen und Investoren ihre Baurechte zurückzugeben versucht, manche US-Staaten versuchten ihren auf Meereswindkraft ausgelegten Kurs zu korrigieren, andere wollen dem Negativkurs aus Washington widerstehen. Zwei Großparks können fortfahren.
So hob der Senat von Delaware per Gesetz einen Beschluss der Verwaltungsregion Sussex County gegen den Bau von Umspannstationen an Land für den aus Offshore-Windparks importierten Strom auf. Betroffen ist ein 1,7 Gigawatt (GW) großer Offshore-Windpark in vier Abschnitten. New Jersey wiederum hatte im Februar damit begonnen, eine alternative Nutzung für den geplanten Hafen für Offshore-Windparks zu suchen. Dort hätten Ocean Wind 1 mit 1,1 GW und Atlantic Shores mit 1,5 GW umgesetzt werden sollen. Doch Shell war aus dem gemeinsam mit EDF Renewables getragenen Atlantic-Shores-Projekt ausgestiegen. EDF versuchte, noch im Winter in einer neuen Ausschreibung nachträglich die Vergütung zu erhöhen, doch New Jersey stoppte die Ausschreibung. Nun will EDF zurückziehen. Der Senat von New Hampshire will dagegen sein staatliches Engagement in Offshore-Windkraft beenden und stattdessen eine Behörde für Energie-Innovation schaffen. Derweil beendete der Investor eines Schwimmwindparks in Maine seine Pläne. Und Massachusetts verschob Gespräche über Stromlieferverträge auf August, wobei dort die Stadt Nantucket verlangt, dass der Bundesstaat die Zulassung für South Coast Wind mit 2,4 GW zurückzieht. 18 Bundesstaaten beklagten derweil Trumps Erlass: Ein Stopp aller Windprojekte schädige die US-Windindustrie schwer. Fortschritte gibt es bei Coastal Virginia Offshore Wind mit 2,6 und Empire Wind 1 mit 810 Megawatt. Sie blieben genehmigt. (tw)