Die Zahlen für die im Juli 2025 neu installierten Photovoltaikanlagen deuten auf eine leichte Belebung hin. Nach Angaben der Branche wurden bis Mitte August knapp 1,3 Gigawatt gemeldet. Dies entspricht einem leichten Plus im Vergleich zum Vormonat, bleibt jedoch deutlich hinter den Vergleichswerten der Vorjahre zurück. Besonders Freiflächenanlagen trugen mit den größten Zuwächsen zum Gesamtvolumen bei. Der Zubau im Bereich gewerblicher Dachanlagen blieb hingegen verhalten, während kleinere private Dachanlagen weiterhin auf niedrigem Niveau stagnieren.
Sommerloch als Bestandteil des Branchenkalenders
Die Sommerflaute, die durch urlaubsbedingte Projektverschiebungen, sinkende Installationskapazitäten und einen verlangsamten Verwaltungsapparat entsteht, prägt den Markt. „Das Sommerloch ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Branchenkalenders – und wir sehen es jedes Jahr wieder in den Zahlen“, erklärt EWS-Chef Kai Lippert. Er erwartet eine weitere Verschärfung der Flaute im August, bevor ab September eine Erholung einsetzt.
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Im privaten Anlagensegment liegen die kumulierten Zubauzahlen für die ersten sieben Monate 2025 deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. „Zahlreiche Installationsbetriebe melden uns eine deutlich rückläufige Nachfrage aus dem privaten Anlagensegment. Trotz guter Renditen und Investitionsanreizen bleiben die Kapazitäten im Solarhandwerk unausgelastet“, berichtet Jan Paul Dahm, Co-Geschäftsführer bei EWS.
EWS: Ab Herbst Belebung auf dem Speichermarkt
Auch der Bereich privater Speicher zeigt seit dem Frühjahr stabile, aber niedrige Zubauzahlen. Besonders im mittleren Gewerbesegment (C&I) zwischen 30 Kilowattstunden bis ein Megawattstunden bleibt der Markt hinter den Erwartungen zurück. Ein Grund dafür sei die begrenzte Verfügbarkeit neuer Produkte, die auf der Intersolar vorgestellt wurden. Für den Herbst werden jedoch größere Auslieferungen und Markteinführungen erwartet. „Mit den neuen Speicher-Serien, wie sie einige unserer Lieferanten im Herbst auf den Markt bringen, könnten wir gerade im mittleren Leistungssegment frische Impulse sehen“, betont Lippert.
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Positive Entwicklungen gibt es im Bereich Elektromobilität und Wärmepumpen. Der Anteil des selbsterzeugten Solarstroms, der für das Laden von Elektroautos genutzt wird, stieg von 23 Prozent im Jahr 2023 auf 36 Prozent. Auch die Zahl der installierten Wärmepumpen nimmt weiter zu, was den Eigenverbrauch von Solarstrom erhöht. Die Kombination aus Solaranlagen, Speichern, Ladeinfrastruktur und Wärmepumpen trägt zur Netzstabilität bei und eröffnet dem Fachhandwerk neue Geschäftsfelder. Diese kann laut EWS helfen, rückläufige Aufträge in anderen Bereichen auszugleichen. (nhp)
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