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So funktioniert die Eigenversorgung per Elektrolyseur

Das Kernnetz ist genehmigt und in der Umsetzung. Was empfehlen Sie Stadtwerken?

Thomas Kattenstein: Unsere Empfehlung lautet: jetzt handeln, sprich durch eine Machbarkeitsstudie sorgfältig prüfen, inwiefern eine Kernnetzanbindung möglich und sinnvoll ist. Dazu sollte in einem ersten Schritt die Nachfrage der Sektoren im eigenen Versorgungsgebiet geklärt und anschließend auf Basis der Ergebnisse geprüft werden, welche Leitungen vorrangig umzuwidmen sind. Lässt sich eine Anbindung an das Kernnetz nicht realisieren oder ist aus anderen Gründen nachteilig, dann sollte auch eine Versorgungsoption via Elektrolyse in Betracht gezogen werden, um den Anwendungsbedarf zu decken.

Welche Leistungen im Bereich Wasserstoff bieten Sie an?

Thomas Kattenstein: Wir begleiten bereits jetzt vielfach Kunden bei der Konzepterstellung und können über den HydroHub, die Wasserstoffinitiative der TÜV NORD GROUP auch andere Kompetenzen einbinden. Denn ob Kernnetzanschluss oder Elektrolyse – die Umstellung auf Wasserstoff bietet Stadtwerken langfristig eine sichere und nachhaltige Versorgung.

DMT ENERGY ENGINEERS begleitet auch Projekte zur Eigenversorgung per Elektro­lyseur. In welchen Fällen ergibt dies Sinn?

Thomas Kattenstein: Dies ist vor allem bei großer Entfernung zum Kernnetz sinnvoll und wenn auf absehbare Zeit kein Anschluss in der Region realisiert werden kann. Für Regionen, die über ein hohes erneuerbares Erzeugungspotenzial verfügen, welches den eigenen Strombedarf bei weitem übersteigt, kann die heimische Produktion von Wasserstoff eine zusätzliche Energienutzung und damit regionale Wertschöpfung ermöglichen. Ein weiterer Vorteil ist die Produktion hochreinen Wasserstoffs, der ohne weiteres für Brennstoffzellenanwendungen geeignet ist. Wasserstoff aus dem Kernnetz müsste für diese Zwecke erst aufgereinigt werden. Man sollte jedoch darauf achten, die Stromversorgung des Elektrolyseurs so zu gestalten, dass eine entsprechende Zertifizierung für grünen Wasserstoff möglich ist, um Zugang zu Förderprogrammen zu erhalten und Marktchancen durch die mögliche THG-Quotenanrechnung zu verbessern. (FK)

Dr. Thomas Kattenstein,
Manager Competence Center Hydrogen

Foto: EE ENERGY ENGINEERS GmbH

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