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Gebäude des Monats

Parkhaus mit Energiezentrale

Ja, Sie sehen richtig: Das ist ein Parkhaus. Mit integrierter Energiezentrale. An einem unwirtlichen Ort. So, gleich drei Rätsel in den ersten zwei Zeilen. Beginnen wir mit der Auflösung. Der unwirtliche Ort befindet sich in Stuttgart Bad Canstatt, genauer im Neckarpark, unweit der Mercedes-Benz Arena, wo der VfB derzeit jedes zweite Wochenende gegen den Abstieg in der Bundesliga anspielt. Auf dem 22 Hektar großen Gelände, vor der Brache war’s übrigens ein Güterbahnhof, sollen bald 2000 Menschen leben und arbeiten, und im Sinne einer nachhaltigen Stadtplanung soll das neue Quartier NeckarPark sowohl energetisch als auch umweltpolitisch eine Vorreiterrolle einnehmen. Häuser mit begrünten Fassaden, versorgt mit regenerativer Energie. Die Energiezentrale steht schon, gut getarnt mit einem drum herum gebauten Parkhaus. Fragen Sie die Architekten von asp, die haben dieses Raumschiff – in Architektenspeach „ein identitätsstiftendes Gebäude“ – geplant und hier angelandet. Für die künftigen Bewohner einerseits eine Schallschutzwand zum benachbarten Cannstatter Wasen, zum anderen aber auch – neben Parkplätzen für den Benz oder Porsche – Energiezentrale für das gesamte Quartier mit round about 850 Wohneinheiten. Im Erd- und Untergeschoss der partiell mit Glasrauten beschuppten Stahlverbund-Skelettkon-
struktion trifft man auf Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und zwei riesige Pufferspeicher, in denen die aus einem Abwasserkanal gewonnene Wärmeenergie gespeichert wird. Die Wärmepumpen heben das Temperaturniveau zwischen 10 bis 20 °C an und speisen die Wärme mit bis zu 43 °C in ein Niedertemperatur-Wärmenetz ein, das irgendwann das noch zu bauende Quartier mit Warmwasser für die Raumheizung und Trinkwasser-Vorwärmung versorgt. Zusätzlich wird es ein Hochtemperatur-Wärmenetz mit 75 °C für die Nacherwärmung des Trinkwassers geben, in das die Motor- und Abgaswärme der Blockheizkraft-
werke eingespeist wird. Gegenüber einer konventionellen Energieversorgung können so etwa 1 650 Tonnen CO₂ im Jahr eingespart werden. Der Gedanke der Nachhaltigkeit wird auf dem begrünten Dach des Parkhauses fortgeführt, wo eine großflächige PV-Anlage die Energieversorgung des Quartiers zusätzlich unterstützen wird. Ach ja: Passend zur energetischen und umweltpolitischen Vorreiterrolle des Quartiers haben die ArchitektInnen bei ihrer Planung den Ausbau der Elektromobilität gleich mitgedacht. So ist unter anderem vorgesehen, dass der Anteil der Stellplätze für Elektrofahrzeuge von anfänglich 20 % mit steigender Nachfrage auf 100 % erhöht wird – die dafür nötige bauliche Infrastruktur wurde gleich mit eingebaut. Tja, die Schwaben – Häusle baue könne se halt. Auch für Autos, die bald E-Autos sind. Heilix Blechle! si

Bild: asp-architekten

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