Allein in Afrika leben noch mehr als 600 Millionen Menschen ohne Zugang zu erneuerbarer Energie. Off-Grid-Technologien – also unabhängige, dezentrale Energiesysteme – bieten hier flexible und nachhaltige Lösungen. Innovative Off-Grid- und Mini-Grid-Systeme kombinieren mehrere Energiequellen, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Neben Solarstrom kommt dabei zunehmend auch Windenergie zum Einsatz – besonders in Regionen mit konstanten Windverhältnissen wie in Ostafrika oder entlang der Küsten. Kombiniert mit Batteriespeichern entsteht so eine stabile, wetterunabhängige Stromversorgung.
Dank Digitalisierung und KI lassen sich dezentrale Systeme immer effizienter überwachen, fernsteuern und warten: Smarte Energiemanagementsysteme optimieren dadurch Verbrauch, Wartung und Netzauslastung in Echtzeit – sogar in abgelegenen Regionen. Die Kombination von Solartechnologie mit mobilen Bezahlsystemen – Pay-as-you-go-Modellen – bleibt ein zentraler Innovationstreiber. Kund:innen zahlen in flexiblen Raten per Handy: ein Erfolgsmodell, vor allem in Afrika und Südasien.
Ob Mini-Grids für ganze Dörfer oder einzelne Solar-Home-Systeme – Haushalte erhalten Zugang zu Strom, zum Beispiel für Licht, Handy und Kleingeräte. Neue Anwendungen wie solare Wasserpumpen, Impfstoff-Kühlgeräte oder Batterietauschstationen für E-Motorräder stärken nicht nur Landwirtschaft, Gesundheit und Mobilität, sondern schaffen auch neue Perspektiven für die lokale Kleinindustrie.
Zusätzlich ist der Trend „Off-Grid goes On-Grid“ zu beobachten: Immer mehr Systeme werden so gebaut, dass sie später an ein nationales Stromnetz angeschlossen werden können. So wächst eine modulare Infrastruktur, die heute autark funktioniert, aber morgen Teil eines größeren, stabilen Netzes sein kann.