Thomas Ziegenbein, zuständig für Produkt Strategie bei der Hasslacher Green Tower GmbH, erklärt im Interview, warum ein Holzhybridturm für die Windenergie viele Vorteile bietet. Hasslacher gehört zu den Ausstellern auf der Husum Wind.
Wie sieht das Produkt/die Dienstleistung aus, die Sie aktuell bewerben?
Thomas Ziegenbein: Der Timber Hybrid Tower ist ein Holz-Hybridturm für moderne Windenergieanlagen. Er ermöglicht Nabenhöhen von über 200 Metern, unterstützt Anlagenleistungen von mehr als 6 Megawatt und bewältigt die dynamischen Lasten von Rotoren mit Durchmessern von über 170 Metern. Der Turm besteht aus Brettschichtholz in Kombination mit Stahlverbindungen und zählt zu den ersten typengeprüften Holztürmen für hohe Nennleistungen.
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Was ist das Besondere an Ihrer Technologie?
Thomas Ziegenbein: Die tragende Fachwerkstruktur aus Brettschichtholz ist materialsparend, langlebig und wartungsarm. Im Vergleich zu Windkrafttürmen mit Flachgründung benötigt unser Turm mit seinen vier Einzelfundamenten bis zu 50 Prozent weniger Beton und schont durch sein geringeres Gewicht das Bodengefüge. Zudem lassen sich über die Einzelfundamente auch Hanglagen erschließen. Mechanische Verbindungen und ein hoher Vorfertigungsgrad machen außerdem eine Montage in nur zehn Tagen möglich. Gleichzeitig reduziert sich im Vergleich zu Beton-Hybridtürmen die Zahl der benötigten Transporte um rund 60 Prozent.
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Inwiefern ist sie für Planer, Betreiber, Investoren und Kommunen in der Regenerativbranche nützlich oder sinnvoll?
Thomas Ziegenbein: Unser Konzept verringert Baustellenzeiten, Logistikkosten und Genehmigungsrisiken. Kommunen profitieren zusätzlich von einer höheren lokalen Wertschöpfung und deutlich geringeren Eingriffen in die Natur. Minimalinvasive Errichtungsmethoden, wie z. B. der Einsatz von Turmdrehkränen reduzieren die benötigte Baustellenfläche und den Rodungsbedarf bei Waldstandorten deutlich. Das erhöht die Akzeptanz vor Ort und erleichtert Genehmigungsverfahren. Auf diese Weise lassen sich Standorte erschließen, die mit herkömmlichen Turmsystemen bislang kaum realisierbar waren.
Inwiefern trägt Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung zum Schutz der Umwelt, der Natur oder der Arten bei?
Thomas Ziegenbein: Unser Turm spart im Vergleich zu Betontürmen erhebliche Mengen an CO₂, Beton und Stahl ein. Der deutlich gesenkte Bedarf an Baustellenfläche und Schwertransporten schützt zudem die umgebende Natur. Nach der Nutzung im Windkraftturm werden die Holzelemente im Ingenieur- oder Hochbau einer Wiederverwendung zugeführt und anschließend zum Beispiel in Paletten oder in Pflanzenkohle verarbeitet. So bleibt der im Holz gebundene Kohlenstoff über Jahrzehnte gespeichert, während Generationen neuer Bäume der Luft weiteres CO₂ entziehen.
Inwiefern werden auch Wirtschaftlichkeit, Preis/Leistung und Effizienz berücksichtigt?
Thomas Ziegenbein: Unser Turm ist bereits in der Anschaffung preislich wettbewerbsfähig – und wird durch deutlich geringere Projektrealisierungs-, Baustellen- und Rückbaukosten noch wirtschaftlicher. Zusätzlich verbessert die Wiederverwendbarkeit der Holzelemente und der damit verbundene Restwert des Holzes nicht nur die Ökobilanz, sondern auch die Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg.
Besuchen Sie Hasslacher auf der Husum Wind: Halle 1 / 1D03

HASSLACHER Green Tower GmbH