Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin hat die Testergebnisse von zwei neuen Systemkonstellationen in ihre Web-App namens Stromspeicherinspektor aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Speicher-Wechselrichterkombination von SMA und den Home Plus von Sax Power. Beide Kandidaten erreichten hinsichtlich ihrer Performance Spitzenwerte in der Klasse bis fünf Kilowatt.
So hat SMA seinen Hybridwechselrichter Sunny Boy Smart Energy 5.0 in Kombination mit der hauseigenen Lithiumionen-Batterie Home Storage von den Expert:innen am Karlsruher Institut für Technik überprüfen lassen. Die Tests laufen nach einem von der HTW entwickelten Verfahren immer unter den gleichen Bedingungen ab, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Schwankungen schnell ausgeregelt
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So erreichte der Wechselrichter eine Effizienz bei der Umwandlung des Stroms von Wechsel- und Gleichstrom und zurück von 96 Prozent. Das Speichersystem wiederum regelte Schwankungen im Stromnetz innerhalb von zwei Sekunden aus. Eine schnelle Regelgeschwindigkeit ist notwendig, damit das System keinen Netzstrom einspeichert, sollte eine Wolke über der Solaranlage auf dem Dach hinwegziehen. Gleichzeitig sorgt die schnelle Regelgeschwindigkeit dafür, dass die Verbraucher im Haus keinen Netzstrom nutzen, wenn dieser aus dem Speicher kommen soll.
Den eigenen Stromkonsum steuern und dafür belohnt werden
Insgesamt erreichte SMA mit dem System einen Speicher Performance Index (SPI) von 92,8 Punkten. Damit übertraf es die bisherigen Bestmarken, die Fronius und RCT Power – jeweils in Kombination mit einem Speicher von BYD – aufgestellt haben.
Sonnenstrom schneller einspeichern
Noch besser hat aber der neue Home Plus von Sax Power abgeschnitten. Dieser erreichte einen SPI von sogar 93,2 Punkten. Dies haben die Entwickler bei Sax Power erreicht, indem sie einige Schwachstellen, die in einem früheren Test zu einem geringeren SPI geführt haben, beseitigten. Neben der Systemoptimierung haben sie dem Speicher auch noch mehr Ladeleistung spendiert. Diese ist von 1,4 auf 3,4 Kilowatt gestiegen. Dadurch kann das Gerät an bewölkten Tagen deutlich besser kurzzeitige Solarstromspitzen einspeichern als bisher. Dies erhöht wiederum den Wirkungsgrad des Gesamtsystems.
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Nächste Speicherinspektion hat begonnen
Dies sind die beiden ersten Gerätekombinationen, die im Rahmen der Speicherinspektion 2026 getestet wurden. Noch bis zum 15. November 2025 können sich weitere Hersteller an der nächsten Speicherinspektion beteiligen. „Wir sind gespannt, welche weiteren Hersteller unserem Aufruf folgen und zu mehr Transparenz im Speichermarkt beitragen“, sagt Nico Orth, Leiter der Stromspeicherinspektion an der HTW Berlin.