„Mit der aktuellen Politik ist die Energiewende nicht zu stemmen“, folgert Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) aus der Studie Neue Wege für die Energiewende ('Plan B'). Investitionen in die Energiewende stünden häufig kein direkter Ertrag gegenüber. Laut der Studie kostet die aktuelle Energiewende-Politik in den kommenden 24 Jahren bis zu 5,4 Billionen Euro. Davon entfallen zwei bis 2,3 Billionen Euro auf Energieimporte, 1,2 Billionen Euro auf Netzkosten (Investitionen und Betriebskosten), 1,1 bis 1,5 Billionen Euro auf Investitionen in die Energieerzeugung und rund 500 Milliarden Euro auf den Betrieb von Erzeugungsanlagen. „Ein zu hoher Transformationsdruck in Form unrealistischer Vorgaben führt zu extrem hohen und weiter steigenden Kosten, Fehlallokationen und Ineffizienzen“, sagt Adrian.
BEE verweist auf Wirtschaftskraft der EE-Branche
„Die DIHK-Studie setzt in ihrem skizzierten Alternativszenario („Plan B“) verstärkt auf Erdgas, Importe von blauem sowie grünem Wasserstoff und CCS-Technologien bei gleichzeitiger Verringerung des Ausbaus von Windenergie an Land und Photovoltaik“, kritisiert Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Wieso die DIHK den Zubau an erneuerbaren Energien derart niedrig wie in der Studie anlege, erschließe sich nicht. Sie verweist darauf, dass in Deutschland eine starke Erneuerbaren-Industrie herangewachsen sei. Durch ihre enge Bindung an die Zulieferer- und Maschinenbaubranche bilde sie einen wichtigen Absatzmarkt der heimischen Industrie. „Dieser Wirtschaftssektor, der gerade in gemeinsamen Studien von Landesverbänden der Erneuerbaren Energie und regional verankerten IHKs untermauert wurde, darf jetzt nicht mitten in seinem wichtigen Aufschwung beschnitten werden“, fordert Peters. Quelle: BEE / DIHK / jb