Die Husum Wind repowert in diesem Jahr traditionelle Events und erweitert das Programm um Exkursionen und wichtige Themen.
Nicole Weinhold
Pascal Hofer, Projektleiter der HusumWind, scheute keine Böe und traf sich zum Interview mit der Journalistin bei Starkwind am Strand von Sankt Peter-Ording.
Was erwartet uns auf der Husum Wind?
Pascal Hofer: Vieles! Besonders freut uns, dass Dänemark als Partnerland dabei ist – ein Vorreiter der Energiewende. Wir erwarten daraus starke Synergien und Technologietransfer sowie einen regen Austausch von Ausstellern und Besuchern.
Auch das Rahmenprogramm haben wir deutlich erweitert. Klassiker wie das legendäre Windmasters Dinner und der Rathaus-Empfang feiern ihr Comeback. Zusätzlich legen wir einen stärkeren Fokus auf Themen wie „Women in Wind“, um Frauen in der Branche eine noch größere Plattform auf der Messe zu geben.
Weitere Highlights bietet die Messe im Bereich Offshore-Wind, der an Bedeutung gewinnt. Etwa ein Drittel unserer Aussteller ist mittlerweile aus dem Offshore-Segment. Am 15. September veranstalten wir eine ganztägige Offshore-Exkursion – die größte ihrer Art in den letzten 15 Jahren.
25 OFFSHore-Projekte werden bei der geplanten Exkursion angesteuert.
Wohin geht die Tour genau?
Pascal Hofer: Mit einem Highspeed-Katamaran starten wir an den Landungsbrücken in Hamburg und fahren 270 Seemeilen in die Nordsee. Wir besichtigen 25 Offshore-Projekte, darunter Windparks, Konverterstationen und eine PTX-Testplattform – betrieben unter anderem von Ørsted, EnBW, EWE und Tennet.
Wie viele Teilnehmende erwarten Sie?
Pascal Hofer: Das Schiff fasst rund 690 Personen. Die Nachfrage ist hoch – etwa 40 Prozent der Tickets waren bereits in Kürze nach Freischaltung des Ticketshops verkauft. Die zwölfstündige Tour startet um 7 Uhr morgens, Rückkehr ist gegen 19 Uhr. Wer mitfahren möchte, sollte sich bald anmelden – und gegebenenfalls eine Reisetablette einpacken.
Und Onshore?
Pascal Hofer: Auch hier setzen wir Akzente: Es wird regionale Exkursionen geben, etwa zu einem der größten Batteriespeicher Deutschlands in Medelby oder der H2-Tankstelle in Husum. Täglich sind zwei Touren zu unterschiedlichen erneuerbaren Energieprojekten geplant. Auf den weiterhin dringlichen Fachkräfte- und Nachwuchsbedarf antworten wir mit der Erweiterung der Jobbörse „Windcareer“ auf zwei Tage.
Warum ist Dänemark Partnerland?
Pascal Hofer: Dänemark ist Vorbild bei Digitalisierung und Genehmigungsverfahren. Auch im Bereich Wasserstoff laufen spannende Projekte. Unsere Kooperation wird grenzübergreifende Impulse setzen, technologisch wie politisch. Die dänische Energieagentur zeigt zum Beispiel, wie Windstrom effizient in Wärme umgewandelt werden kann – ein smarter Ansatz.
Es gibt auch eine neue Halle, richtig?
Pascal Hofer: Ja, die „Future & Innovation Hall“. Damit wächst das Messegelände auf sechs Hallen. In der neuen Halle präsentieren sich rund 35 Start-ups unter anderem mit Fokus auf KI, Digitalisierung und Cyber Security – nicht nur im Ausstellungsbereich, sondern auch mit Foren, Workshops und Netzwerktreffen. Digitalisierung ist längst kein Randthema mehr, sondern zentraler Treiber für die Branche. Dazu bieten wir mit der „Digital+ Area“ einen eigenen Bereich auf der Messe an.
Haben Sie politische Gäste eingeladen?
Pascal Hofer: Schleswig-Holsteins Kabinett wird vollständig vertreten sein, einschließlich Ministerpräsident Daniel Günther. Zudem erwarten wir weitere Landesminister aus Niedersachsen und Brandenburg sowie den dänischen Botschafter Thomas Østrup Møller. Das ehemalige Wirtschaftsministerium hatte die Schirmherrschaft zugesagt, eine Bestätigung des neuen Ministeriums steht noch aus.
Besonders freut uns, dass Dänemark als Partnerland dabei ist – ein Vorreiter der Energiewende.
Foto: Messe Husum & Congress
Wie beurteilen Sie die Stimmung?
Pascal Hofer: Durch den Regierungswechsel sind konkrete Auswirkungen noch nicht spürbar. Aber die Branche ist vorsichtig optimistisch. Wichtige Fragen betreffen das Marktdesign und den Netzausbau. Wir sind überzeugt, dass die Husum Wind 2025 ein starkes Signal im Markt setzt, unabhängig von aktuellen Spekulationen.
Wie steht’s mit neuen Ausstellern?
Pascal Hofer: Spannend: Rund 30 Prozentder diesjährigen Aussteller sind zum ersten Mal dabei – ein starkes Zeichen. Auf der Wind Europe haben wir festgestellt, dass viele junge Firmen die Husum Wind noch gar nicht kennen. Das möchten wir ändern – etwa mit unserer Kampagne „We are Husum Wind“ auf Linkedin.
Ist wie auf der Wind Energy Hamburg der Anteil asiatischer Aussteller wieder hoch?
Pascal Hofer: Nein. Es gab keine nennenswerte Zunahme chinesischer Aussteller, was viele in der Branche mit Blick auf Erfahrungen aus der Solarindustrie beruhigt. Der Anteil bleibt ähnlich wie 2023.
Was tut sich im Bereich Wasserstoff?
Pascal Hofer: Wasserstoff ist fester Bestandteil vieler Projekte – sowohl inhaltlich im Messeprogramm als auch bei den vorgestellten Anlagen. Ziel ist es, auf der Husum Wind die gesamte Wertschöpfungskette abzubilden.
Sonstige Highlights?
Pascal Hofer: Die Women’s Lounge ist erstmalig im Programm dabei, der Husum Windlauf und auch das Windwanderer-Festival kehren zurück – mit Events und Musik im Stadtzentrum. Wir möchten Messe und Stadt enger verknüpfen und die Branche auch außerhalb der Hallen zusammenbringen.
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